Als „Hohe Feiertage“ bezeichnet man im Judentum die Feste Rosch Haschana und Jom Kippur, die in den Monat Tischri fallen. Es handelt sich um ernste Tage, die von einer gemeinsamen, ihnen eigenen Atmosphäre beherrscht werden. Der Monat Ellul, der den Hohen Feiertagen vorangeht, dient der seelischen Vorbereitung auf die an den Hohen Feiertagen an den Juden gestellten Anforderungen. Im Gegensatz zu den anderen wichtigen jüdischen Festen sind die "Hohen Feiertage", Rosch Haschana (Neujahrsfest) und Jom Kippur (Versöhnungstag) nicht mit nationalen historischen Ereignissen verknüpft, sondern Symbol dafür, dass Gott der König des Universums und Richter über alles Tun des Menschen ist. Als weiterführende Literatur ist zu empfehlen: Rabbiner DE VRIES, S. Ph., Jüdische Riten und Symbole, Wiesbaden 1982.
Im Internet gibt es viele Hinweise bezüglich der „Hohen Feiertage“. So zum Beispiel auch bei Jüdische.Info » Magazin » Archiv » Zur Erklärung der jüdischen „Hohen Feiertage“ sei erklärt:
Rosch Haschana (wörtl. "Kopf des Jahres", Neujahr)
Das jüdische Neujahrsfest dauert zwei Tage (1./2. Tischri). Es ist ein Tag des Gerichts. Es heißt, drei Bücher würden an Neujahr geöffnet: Ins Buch des Lebens werden die Gerechten eingeschrieben, ins Buch des Todes die gottlosen Sünder. Das dritte Buch ist für die Mittelmäßigen bestimmt, die sowohl Sünden als auch Verdienste aufweisen. Das endgültige Urteil über sie bleibt vom Neujahrstag bis zum Versöhnungstag offen. In diesen zehn Bußtagen, die auch die „Furchtbaren Tage" genannt werden, können sie ihr Schicksal durch Reue, Buße und Umkehr wenden. So wünscht man sich an Neujahr: "leschana towa tikatewu", "zu einem guten Jahr möget ihr eingeschrieben sein" (ins Buch des Lebens). Charakteristisch für das Neujahrsfest ist das Blasen des Widderhorns (Schofar), das zu ernster Selbstüberprüfung aufruft. Es ist Brauch, an Neujahr besondere Speisen zu verzehren, z.B. ein Stückchen Apfel in Honig zu tauchen und zu sprechen: "Möge dieses Jahr so süß sein wie der in Honig getauchte Apfel".
Das Webportal Judentum wendet sich mit Glückwünschen, Grußkarten und speziellen Rezepten an die jüdischen Gläubigen:
Das Webportal Judentum wünscht seinen Lesern ein gesundes,
friedliches und süßes Neues Jahr 5770!
לשנה טובה תיכתבו ותחתמו
Das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana (Rosh ha-Shana) beginnt dieses Jahr am Freitag, den 18. September 2009 kurz vor Sonnenuntergang und dauert bis zum Einbruch der Nacht am Sonntag, den 20. September 2009. Eine Einführung in den Hintergund und die Bedeutung des Neujahrsfestes finden Sie hier:
Rosch haSchana - jüdisches Neujahrsfest.
Grußkarten gibt es hier: Grußkarten zu Rosch ha-Schana (Rosh ha-Shana)
Links für spezielle Rezepte sind hier zu finden: Rezepte für Rosch ha-Schana (Rosh ha-Shana) (auf Englisch)
Jom Kippur (Versöhnungstag)
Er ist der höchste und heiligste Feiertag des Jahres, ein strenger Fasttag, der im Gebet in der Synagoge verbracht wird. Man betet um Vergebung der Sünden, die man gegen Gott, die Mitmenschen und sich selbst begangen hat.
Maurycy Gottlieb (1856-1879): Juden in der Synagoge am Jom Kippur (1878)
Der Versöhnungstag fällt auf den zehnten Tag nach dem Beginn des neuen Jahres nach jüdischer Zeitrechnung und des Neujahrsfestes. Die dazwischen liegenden Tage sind Bußtage. Jom Kippur ist also ein Tag der Umkehr und Läuterung, deshalb ist er ein strenger Fasttag, an dem man sich kasteien und allen Genüssen entsagen soll. Jegliche Arbeitsverrichtung ist verboten und man verbringt den Tag in der Synagoge, in der zahlreiche Bußgebete und Sühnegebete gesprochen werden. Wichtige Gebet sind das Widdui (Sündenbekenntnis) und das Kol Nidre ("Alle Gelübde"); nach dem zusätzlichen Ne'ila-Gebet endet der Jom Kippur mit erneutem Blasen des Schofar. Der in strengem Fasten begangene Tag sühnt die gegen Gott und die Mitmenschen begangenen Verfehlungen, allerdings erst dann, wenn der Mensch sich mit seinen Mitmenschen versöhnt hat.