Dass Verwaltungen und Behörden manchmal etwas langsam sind, bewies ich vor 14 Monaten in meinem Online-Artikel Zur ehemaligen Synagoge von Euskirchen: Hilfe für das Euskirchener Stadtarchiv durch eine regionalhistorische Online-Recherche. Die Verantwortlichen erhielten am 24. Mai 2008 die gesuchte Hilfe, reagierten aber bis heute nicht auf die längst gegebene Antwort.
Aktuell ist ein weiteres Beispiel. Schlecht informiert waren nämlich Bürgermeister und Verwaltung der Kreisstadt Euskirchen, als es um die Entweihung des jüdischen Friedhofs von Flamersheim ging. Mit Bezug auf meinen inzwischen stark beachteten Online-Beitrag Schändung des jüdischen Friedhofs von Euskirchen-Flamersheim – Anmerkungen und Fotodokumentation informierte ich am 21. Mai 2009 auch die Stadtverwaltung über den Sachverhalt. Die Straftat war Anfang Juli Thema in der Sitzung des städtischen Planungsausschusses, in der die SPD energisch Details zu erfahren wünschte. Ein sachlicher Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers vom 4./5. Juli 2009 bewies nun, dass auch beinahe 6 Wochen später der Bürgermeister schlecht informiert war:
Da auch in anderen Fällen von verschiedenen Seiten Desinteresse an diskriminierenden Graffitis zu konstatieren war (vgl. NEWS vom 17. Januar 2009), glaubte ich jetzt, mit einem Leserbrief auf den o.a. Zeitungsartikel reagieren zu müssen. Er erschien am 9. Juli in der Euskirchener Lokalausgabe:
Mehrere Reaktionen trafen inzwischen bei mir in Form von E-mails ein. Marianne W., eine jüdische Dame aus Berlin, der ich bei der Suche von Angehörigen im Lager Riga zu helfen bemüht war, meinte im Schlusssatz:
(…) Als ich bei meinen Recherchen Verwandte in Ihrer Gegend besuchte, las ich im „Kölner Stadt-Anzeiger" Ihre Erwiderung zu "Schmierereien beseitigt". Ich bedanke mich für Ihre Aktivitäten. Manchmal habe ich den Eindruck, es soll vergessen werden, was passiert ist.
Nachtrag:
Internet-Publikation der Euskirchener SPD: www.spd-euskirchen.de/db/docs/doc_24107_2009623183758.pdf