Zwei Tage lang beschossen deutsche Geschütze Lommersum, während die Amerikaner von den Häusern an der Ostseite aus zurückweichende deutsche Soldaten mit ihren Maschinengewehren unter Feuer hielten. Bodenheim wurde von einer deutschen Einheit unter Führung eines Ritterkreuzträgers zäh verteidigt, bis amerikanische Panzer vom Lommersumer Wäldchen aus gegen den Ort vorrückten und gegen 16 Uhr in Bodenheim eindrangen. Der deutsche Befehlshaber musste in den Kämpfen sein Leben lassen. Schwere Kämpfe entwickelten sich um Derkum und Hausweiler.
Ein Bürger erinnert sich:
„Am Freitag, 2. März 1945, kamen deutsche Soldaten in größeren und kleineren Verbänden vom Lommersumer Feld her durch die Erft und strebten dem Weilerswister Wald zu. Als letzte Einheit kam am Freitag Abend ein Pionierkommando und legte Sprengkörper unter die Träger der Brücke bei Hausweiler. Von Richtung Bonn her kamen neue Infantrie-Einheiten; sie besetzten den Bahndamm und die vorher angelegten Erftstellungen. Damit wussten wir, dass Derkum und Hausweiler verteidigt werden sollten. Drei Gefechtsstäbe bezogen in den Kellern einiger Häuser Quartier, Batterien fuhren auf und bezogen auf dem Knieberg zwischen den beiden Dörfern, hinter der Bahn und auf der Scheidfuhr Stellung. Der Divisionsstab hatte sich im Gut Derkum in einem Bunker eingerichtet“.
Bis zur Einnahme von Weilerswist am 3./4. März 1945 wurden auch die benachbarten Dörfer häufig beschossen und mit Bomben belegt. So bot zum Beispiel Hausweiler in den letzten Kriegstagen ein trauriges Bild: Die Häuser ohne Dachpfannen, ausgebrannt die Stallungen, umgestürzte Leitungsmasten sperrten mit einem Gewirr von Drähten die Straßen, totes Vieh lag überall herum, Schweine liefen herrenlos durch die Gärten. Etwa 500 Granaten waren inzwischen im Bereich von Hausweiler eingeschlagen. Widerstand wurde in Metternich erwartet, so dass die Amerikaner nicht nur Truppen, sondern auch zahlreiche Kriegsberichterstatter und Fotografen in Weilerswist zusammenzogen, deren Fotoserie in dem Dokumentationsband KRIEGSENDE – Durch die Voreifel zum Rhein inzwischen publiziert wurde.
Am 3. März besetzten die Amerikaner Klein-Vernich, zwei Tage darauf Groß-Vernich. Der Marsch auf Weilerswist begann. Der Heimatforscher der Gemeinde Weilerswist, Dr. Franz Schorn, berichtet über die Einnahme von Weilerswist:
„Als am 23. Februar Bomben an der heutigen Mauritiusgasse fielen und Häuser und Kirche beschädigten, war ich im Bereich Liblar. Auch die Besetzung durch Truppen der US-Army erlebte ich dort. Am 5. März sah ich die ersten amerikanischen Soldaten. Weilerswist wurde größtenteils schon am 3. März eingenommen. Nachbarn beobachteten, wie sich in den frühen Morgenstunden bei regnerischem Wetter die amerikanische Schützenkette in breiter Front vom Friesheimer Wald ablöste und sich dem Dorf unter dem Beschuss von deutschen Einheiten näherte.
Volkssturm-Männer - das letzte Aufgebot - verschlossen mit Querhölzern die Panzersperren, die von der Einmündung der Bach-, Burg- und Triftstraße in die Kölner Straße (B 51) und in der Kölner Straße an meinem Elternhaus (Nr. 80) errichtet worden waren. Vor den Sperren legten Soldaten Tellerminen“.
Die Kanaldurchführungen unter den Straßen bei diesen Sperren wurden fast alle um 9 Uhr in die Luft gesprengt, um vor den „Wällen“ noch Gräben zu schaffen. Zur gleichen Zeit flogen die Straßenbrücken über den Mühlenbach, der Erft und die Swist sowie die Bahnüberführung am Fuße des Swisterberges in die Luft. Dies verursachte eine Menge Sachschaden an benachbarten Gebäuden, vermochte aber den Vormarsch der Amerikaner nicht aufzuhalten.
Die erste Welle kämpfte den hartnäckigen Widerstand der deutschen Soldaten nieder, schoss in jeden Hauseingang hinein, der nicht durch eine weiße Fahne gekennzeichnet war, und durchkämmte schnell die Häuser und andere Gebäude. Am Parkplatz der Gaststätte „Ewige Lampe", wo damals ein Luftschutzbunker war, fiel ein amerikanischer Soldat.
Bis gegen 12 Uhr war der südliche Teil des damaligen Dorfes in amerikanischer Hand. Als es etwas ruhiger geworden war, verließ eine junge Frau den Bunker, um sich nach ihrem Vater umzusehen, von dem sie wusste, dass er als Volkssturm-Mann an der Panzersperre vor dem Bahnübergang an der Bonner Straße postiert war. Sie traf ihn noch gefechtsbereit an, rief ihm zu, Uniformrock und Waffe wegzuwerfen und mitzukommen. Beide erreichten unbehelligt den Bunker.
Am Abend waren die US-Soldaten überall bis zum Bahnkörper vorgedrungen. Die zweite Welle nahm sich mit der „Säuberung" des Ortes mehr Zeit, sah sich die Menschen genauer an und ließ Uhren, Füllfederhalter, Fotoapparate und sonstiges als „Souvenir" mitgehen.
Wenngleich am nächsten Tag schon ein Stoßtrupp Richtung Hovener Hof vorpreschte, gingen die Amerikaner erst am 5. März auf breiter Front vor.
Die ersten nationalsozialistischen Anhänger hatte Metternich - laut Unterlagen der Archive. Für Einheimische war es daher nicht verwunderlich, dass die Ortschaft besonders erbittert verteidigt werden sollte. Für die amerikanische Propaganda war die „Schlacht um Metternich" so wichtig, dass mehrere Kriegsreporter eingesetzt wurden, so dass dem Chronisten somit etwa 20 Fotos zugänglich wurden. Aus ihnen wird der Angriff von den Weilerswister Terranova-Werken aus - in drei großen Wellen - gut ersichtlich.