Vortrag und Buchvorstellung im süddeutschen Sulzburg
Die Einladung zu einer Vortragsreise im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald nahm ich gerne an. Hierbei war die gut besuchte Veranstaltung in Sulzburg sehr bedeutsam. Marcus Wilmerstadt, Präsident von KIWANIS Bad Krozingen & Staufen, hatte sie intensiv vorbereitet und wollte hiermit auch die Regionalforschung im Südwesten von Baden-Württemberg intensivieren und für neue Impulse sorgen.
Sulzburg war seit dem 14./15. Jahrhundert ein jüdisches Zentrum im ländlichen Raum von Süddeutschland. Im19. Jahrhundert betrug der jüdische Bevölkerungsanteil sogar bis zu 31 % (!!). Die erhalten gebliebene Synagoge dient heute als kulturelle und soziale Begegnungsstätte und macht immer wieder durch bedeutsame Ausstellungen auf sich aufmerksam. Nur am Rande sei erwähnt, dass aus Sulzburg auch der berühmte Orientalist Gustav Weil (1808-1889) stammt. Besonders bekannt wurde dieser Professor durch die erste werkgetreu und vollständig aus dem Urtext übersetzte Ausgabe von „Tausendundeine Nacht“.
Der jüdische Friedhof Sulzburgs ist seit etwa 1550 in Benutzung und blieb völlig unzerstört. Er gehört heute dem „Oberrat der Israeliten in Baden“, der auch in Abstimmung mit der Stadt für die regelmäßige Pflege des Ortes sorgt. Ich konnte mich davon überzeugen, dass die etwa 500, meist bemoosten Grabsteine mit ihren Inschriften insgesamt ein ganz besonderes Zeitdokument darstellen.
Im Sitzungssaal des Rathauses konnte ich nicht nur mein letztes Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ vorstellen, sondern auch über meine weiteren Forschungsergebnisse sowie besonderen Erlebnisse und Ereignisse der zurückliegenden 40 Jahre berichten. Im Anschluss an den Vortrag berichtete Museumsleiter und Kulturreferent Jost Grosspietsch über die Geschichte der Synagoge und die bisherigen Sulzburger Forschungsergebnisse, die künftig noch mehr präzisiert werden sollen.
Buchautor Hans-Dieter Arntz (l.) und Bürgermeister Dirk Blens (r.)
Bürgermeister Dirk Blens interessierte sich ganz besonders für das Schicksal des ehemals in Köln ansässigen Josef Weiss, der als „letzter Judenältester von Bergen-Belsen“ große Verdienste erwarb. Sein Vater, Heribert Blens, war von 1969 bis 1987 Mitglied des Rates der Stadt Köln, und außerdem fungierte er von 1975 bis 1987 als einer der Bürgermeister Kölns. Daher war auch ein Bezug zur rheinischen Domstadt gefunden.
Das Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ in den Stanford University Libraries (Kalifornien)
Die Stanford University (Kalifornien) ist eine der forschungsstärksten und renommiertesten Universitäten der Welt. (Foto: Stanford University Campus, ©Jawed Karim). Seit ihrer Gründung (1891) wurden 30 Fakultätsangehörige mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Auch die Bibliothek dieser amerikanischen Institution ist sehr renommiert.
Umso mehr ehrt es mich, dass man hier inzwischen mein Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen. Josef Weiss – würdig in einer unwürdigen Umgebung“ im Bestand findet. Auch wird es im „Search Work Catalog“ der „Stanford University Libraries“ ausgewiesen. Selbst das vollständige Inhaltsverzeichnis meiner 710 Seiten starken Dokumentation wurde ins Internet gesetzt. Vgl. https://searchworks.stanford.edu/view/9931464
Als Autor bin ich stolz darauf, dass somit die Persönlichkeit des aus Flamersheim (Euskirchen) stammenden Josef Weiss – letzter „Judenältester von Bergen-Belsen“ – auch in den USA gewürdigt wird.
Contents:
Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen : Josef Weiss, würdig in ein…
DS134.42 .W45 A76 2012
Green Library
Subjects
Weiss, Josef, 1893-1976.
Jews > Germany > Biography.
Holocaust survivors > Netherlands > Biography.
Holocaust, Jewish (1939-1945)
Bergen-Belsen (Concentration camp) > History.
Jewish councils > History.
Bibliographic information
Publication date: 2012
Title Variation: Josef Weiss, würdig in einer unwürdigen Umgebung
ISBN 9783869330822 (hd.bd.) - 3869330821 (hd.bd.)
Die umfangreiche Biographie des Josef Weiss (1893-1976) dokumentiert einen neuen Teilaspekt des Holocaust und fasst zusätzlich den gegenwärtigen Stand der diesbezüglichen Bergen-Belsen-Forschung zusammen. Die Rede ist von dem deutschsprachigen Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“, das im Jahre 2012 erschien.
Die 15minütige RADIOSENDUNG (WDR) "Zeitzeichen": „16. Mai 1893: Das Leben des Josef Weiss“ stellt das Buch und somit die Lebensleistung des in Flamersheim geborenen jüdischen Philanthropen anschaulich dar. Seitdem ist „Jupp Weiss“ auch in Hebrew bei Wikipedia Israel zu finden.
Auch im Bulletin No.7 von Irgun Sh`erit Hapleta (Bergen-Belsen Israel „Our Voice“) wurde das 710 Seiten starke Buch den israelischen Lesern auf den Seiten 13-15 vorgestellt (2013). Die Verfasserin ist Atara Tsahor-Dayan (Zachor Dayan), die Enkelin von Josef Weiss.
Erneuter Hinweis zum Thema Holocaust: „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“
Aufgrund vieler Anfragen weise ich noch einmal auf mein letztes Buch hin: Der letzte Judenälteste von Bergen Belsen.
Das 710 Seiten starke Werk dokumentiert als Biographie des Josef Weiss einen neuen Teilaspekt des Holocaust und zusätzlich den gegenwärtigen Stand der diesbezüglichen Bergen-Belsen-Forschung.
Auswärtiges Amt würdigt das Buch:
„Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“
Die 710 Seiten starke Biografie über Josef Weiss und die Dokumentation über Bergen-Belsen ist im Helios Verlag Aachen erschienen und nun im Buchhandel zu erwerben.
Buchvorstellungen sind vorgesehen in: Westerbork (Niederlande), Amsterdam, Jerusalem, Bergen-Belsen, Köln und in Euskirchen, wo „Jupp“ geboren wurde.
Im Sommer 2012 wurde das umfangreiche Manuskript – auf Wunsch vieler Belsen-Überlebender - dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland zugänglich gemacht. Am 31. Juli 2012 teilte die Botschafterin Victoria Zimmermann v. Siefart dem Autor mit:
... Bundesminister Dr. Westerwelle hat mich ... gebeten, Ihnen Respekt und Anerkennung zu Ihrer Arbeit zu übermitteln.
Die Kenntnis von Einzelschicksalen – hier des Josef Weiss – führt dem Leser vor Augen, zu welch hohem Maß an Integrität, basierend auf tiefer Überzeugung, manche Menschen in den dunkelsten Stunden fähig waren. Die Erinnerung an sie ist für kommende Generationen sehr wertvoll. Die genaue Kenntnis der Vergangenheit und menschliche Beispiele helfen uns, uns in der Gegenwart gegen Hass und Antisemitismus stark zu machen.
Ich wünsche Ihrem Buch viel Erfolg und Ihnen alles Gute für Ihre weitere Arbeit...
Peter Jakob Klein: „Stolz auf Westerwelles Anerkennung“
in: Kölnische Rundschau vom 24. Oktober 2012
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Persönliche Begegnung am 16. September 2015
Ein Fachmann für die Aufarbeitung des Holocaust – Porträt: Hans-Dieter Arntz engagiert sich seit Jahrzehnten für die deutsch-jüdische Versöhnungsarbeit (2015)
Quelle: Euskirchener Wochenspiegel vom 26.08.2015
Bundespräsident Joachim Gauck lobt das Buch über den Flamersheimer Josef Weiss: „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“
Internationale Anerkennung brachte das umfangreiche Buch Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen, das als Biographie des Josef Weiss einen neuen Teilaspekt des Holocaust dokumentiert und zusätzlich den gegenwärtigen Stand der diesbezüglichen Bergen-Belsen-Forschung zusammenfasst. Als Autor stelle ich fest, dass die Belsen-Thematik seitdem in der Fachliteratur verstärkt beachtet wird. Interessierte Historiker und Leser meines Buches weise ich auf die Kurzfassung des Pressespiegels sowie die 15-minütige Radiosendung (WDR) „Zeitzeichen: 16. Mai 1893: Das Leben des Josef Weiss“ hin.
Neues Forschungsmaterial, das bisher auch nicht den Archiven und Gedenkstätten bekannt war, wurde mir seitdem von Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugen zur Verfügung gestellt und sollte künftig erforscht werden.
Der deutsche Außenminister Dr. Guido Westerwelle war der erste Politiker, der sich lobend über das Buch äußerte (2012). Am 31. Mai 2015 – im Anschluss an die Gedenkfeier der Gedenkstätte Bergen-Belsen – schrieb mir Bundespräsident Joachim Gauck persönlich (Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung):
..... Sie erhalten mit Ihrem Werk die Erinnerung an die Opfer wach und geben ihnen damit ein Stück ihrer Würde zurück. Ihr Engagement hat meinen ganzen Respekt.
Ich wünsche Ihnen auch, dass es Ihnen gelingen möge, Ihr Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen" einer möglichst breiten Leserschaft zugänglich zu machen - gerade in diesem Jahr, in dem wir dem 70. Jahrestag der Befreiung von Krieg und nationalsozialistischer Gewalt gedenken.....
Als besondere Anerkennung empfand ich die persönliche Einladung des „Herinneringscentrum Kamp Westerbork“, am 12. April an der Gedenkfeier zur Erinnerung an die Befreiung des niederländischen „Durchgangslagers Westerbork“ teilzunehmen. In meinem Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ hatte ich den dortigen Aufenthalt niederländischer und deutscher Juden auf den Seiten 96-195 dokumentiert und jahrelang Kontakte zu einigen Überlebenden gepflegt. Mehrere von ihnen stammten aus dem Rheinland sowie der Eifel und freuten sich nun auf ein Wiedersehen anlässlich der Befreiung des Lagers Westerbork vor genau 70 Jahren. Auch sie waren einst hier, hatten dann Theresienstadt und Auschwitz überlebt und gehörten somit nicht mehr zu den etwa 900 Befreiten, die im KZ Westerbork von den Kanadiern gerettet wurden.....
Dirk Mulder (l.), Direktor des Herinneringscentrum Kamp Westerbork, und Archivleiter Guido Abuys (r.) mit dem Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ (Foto: © Herinneringscentrum).
Buchautor Hans-Dieter Arntz im Herinneringscentrum Kamp Westerbork |
...... In Emmen, etwa 30 Kilometer von Westerbork entfernt, hielt ich einen Vortrag über Josef Weiss, der schon in Westerbork eine bedeutende Rolle gespielt hatte, und stellte mein Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ vor. Die kleine Gruppe der einst aus der Voreifel und Eifel stammenden jüdischen Gäste erlebte auch den volksfestartigen Umzug der kleinen Stadt Westerbork und die Aktivitäten der Bevölkerung......
....... Eigentlicher Höhepunkt waren der Besuch des Museums im Erinnerungszentrum sowie am Sonntag, dem12. April, die Feierlichkeiten auf dem Lagergelände, wo Direktor Mulder in einer bewegenden Rede auf die Bedeutung des Tages und das Ende des Terrors hinwies. Das niederländische Fernsehen strahlte von der Veranstaltung unter der Überschrift NOS 70 jaar bevrijding: Herdenking kamp Westerbork (Uitzending: Zondag 12 April, 14:00) einen längeren Film aus.
....... In drei früheren Beiträgen, die ich beifüge, befasste ich mich schon mit Westerbork. Vgl. meine NEWS vom 15. Juli 2012, 24. Mai und 31. März 2010 ........
Der vollständige Artikel kann mit folgendem Link abgerufen werden:
Erwähnung des Buches „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ im Magazin „FUGE“, Journal für Religion & Moderne, Band 14-15/ (2014)
Vor einigen Tagen referierte die Schriftstellerin Bettina Klix (* 1961) bei einem Treffen der katholischen Büchereileiter in Berlin über ihren neuesten Artikel: „Über Reinhold Schneider. Vier Versuche, von einem unentbehrlich gewordenen Beistand zu sprechen“. Dieser Beitrag war gerade im Band 14/15 des Magazins „Fuge“, S. 31-40, erschienen.
Das renommierte „Kulturjournal für Religion & Moderne“ versteht sich als „Ausdruck intellektueller oder poetischer Leidenschaft“, möchte aber nicht bei der jeweiligen Gesamtthematik unbedingt die weltanschauliche Zugehörigkeit oder disziplinäre Herkunft der jeweiligen Autoren hervorheben. Unter diesen befinden sich „Wissenschaftler und Künstler, Glaubende und Agnostiker, Lebende und Tote, die mit ihren Überlegungen beitragen zu jenem anhaltenden Gespräch, das die Rolle der Religion in der Moderne und die Kritik der Moderne aus Sicht der Religion thematisiert.“
Ich erwähne diesen Sachverhalt nicht nur, weil die Abhandlung von Bettina Klix über den im Dritten Reich verfolgten Schriftsteller Reinhold Schneider (1903-1958) recht bedeutsam ist, sondern auch, weil in einigen Passagen der Seiten 34-36 von meinem Buch „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen“ die Rede ist. Bereits in der Zeitschrift „Freiburger Rundbrief“, 2014, Heft 2, S. 128–130, hatte die Schriftstellerin meine Weiss-Biografie als „besonderes Buch“ hervorgehoben und somit die bisher umstrittene Funktion eines „Judenältesten im Holocaust“ erneut in die wissenschaftliche Diskussion gebracht. In der „Fuge“ heißt es u.a.:
(.....) „Der letzte Judenälteste von Bergen-Belsen. Josef Weiss – würdig in einer unwürdigen Umgebung“:
Die Lektüre der über 700 Seiten brachte mich fast zur Verzweiflung, denn der Autor Hans Dieter Arntz schildert die Schrecken des Konzentrationslagers Bergen-Belsen gerade deshalb so eindringlich und ausführlich, um besser die Bewährung des Judenältesten in der ihm aufgezwungenen Aufgabe herauszuarbeiten, an diesem Ort, der den alliierten Befreiern als Tor zur Hölle erschien. Im Buch wird dies gerade von den Häftlingen bestätigt, die eine Vergleichsmöglichkeit hatten, weil sie von dem Ort kamen, der heute als Synonym für die schlimmsten Schrecken gilt: Auschwitz.