„Isidors Briefe“ – Buchübergabe an die jüdische Gemeinde Saar in Saarbrücken

von Hans-Dieter Arntz
25.06.2015

Anlässlich einer kleinen Vortragsreise konnte ich im Saarland mein vorletztes Buch „Isidors Briefe“ vorstellen, das die Korrespondenz von Martha Blum geb. Mayer (1904-1990) mit ihrem in Euskirchen lebenden Vater Isidor Mayer beinhaltet. Die Thematik war insofern ansprechend, weil Martha Blum vom 21.01.1981 bis 06.06.1988 als Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar fungierte und daher noch vielen Gemeindemitgliedern bekannt war. Sie starb am 24. Februar 1990 in Saarbrücken.

 

Isidors Briefe Cover   Martha Blum

 

Das Buch „ISIDORS BRIEFE“ befasst sich mit der Korrespondenz von Isidor Mayer (1877-1943) während der Zeit 1936 und 1942/43 und beschreibt exemplarisch das Schicksal seiner jüdischen Familie. Ein großer Teil der Korrespondenz ging nach Saarbrücken, wo die Tochter mit ihrem jüdischen Ehemann Ernst Blum lebte und wohin sie nach ihrer abenteuerlichen Flucht vor den Nationalsozialisten zurückkehrte. Ihre in Euskirchen lebenden Eltern kamen in Theresienstadt um. In Wellesweiler, dem Geburtsort von Ernst Blum - heute ein Stadtteil von Neunkirchen (Saar) - wurde eine Straße nach dem blinden Juristen benannt.

Die Synagogengemeinde Saar, K.d.ö.R. ist heute die einzige jüdische Gemeinde im Saarland. Sie hat ihren Sitz in Saarbrücken, Lortzingstraße, von wo aus sich der Zuständigkeitsbereich auf das gesamte Saarland erstreckt. Hier ist auch die einzige Synagoge des Bundeslandes, die als einzige von früheren 26 Synagogen und Bethäusern, die es vor der NS-Zeit im Saarland gab, übrig geblieben ist. Sie war übrigens die erste Synagoge, die nach dem Krieg in Deutschland gebaut wurde.

 

Isidors Briefe Cover

Marcel Wainstock (l.), Vertreter der Synagogengemeinde Saar, und Buchautor Hans-Dieter Arntz (r.)

Der ehemalige Geschäftsführer, Marcel Wainstock, der mit Martha Blum jahrelang zusammengearbeitet hatte, erklärte die derzeitige Situation der jüdischen Gemeinde von Saarbrücken, die sich durch den Zuzug von jüdischen Migranten aus Osteuropa strukturell stark verändert hat. Die renommierte Website von Alemannia Judaica ermöglicht einen historischen Rückblick bis zum Jahre 1321.

 

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