Die Geschichte des einstigen NATO-Truppenübungsplatzes Vogelsang in der Eifel wurde im Jahre 1986 erstmals im 20. Kapitel des Standardwerkes Ordensburg Vogelsang 1934-1945 – Erziehung zur politischen Führung im Dritten Reich thematisiert (S.229-244). Das 20. Kapitel, das unter der Überschrift „Burg Vogelsang nach dem Kriege (1945 bis heute)“ als Anhang konzipiert war, beginnt mit der beinahe kampflosen Einnahme der verlassenen NS-Ordensburg Vogelsang durch die Amerikaner am 4. Februar 1945 und der Beschreibung der zurückgelassenen Burganlagen.
Es folgt die Übernahme durch die Engländer (1946) und die Aufräumarbeiten deutscher Kriegsgefangener, worüber demnächst weitere Details publiziert werden sollen. Seit 1946 war die Region erst britische „Training Area“, ab 1950 endgültig Truppenübungsplatz der belgischen Streitkräfte. Das Areal in der Eifel diente zudem als NATO-Truppenübungsplatz auch längere Zeit der deutschen Bundeswehr als Übungsplatz und „Kontaktstelle“.
Am 31. Dezember 2005 endete die Nutzung von „Camp Vogelsang“ durch das belgische Militär. Deren Abzug zeichnete sich schon Jahre vorher ab. Seitdem die ehemalige NS- Ordensburg die Anlage 1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde, trat sie jetzt in den Vordergrund des allgemeinen Interesses. Die Reaktion auf den neuen kulturellen Status fasste ich am 10. Februar 1989 in einem längeren Interview mit Journalisten der „Deutschen Welle“ zusammen.
Die Präsenz der deutschen Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Vogelsang soll in diesem Beitrag konstatiert werden.
Einleitung: Die Bundeswehr als „Verbindungskommando“ (1957–1975)
Nach der Gründung der Bundeswehr und der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik am 5. Mai 1955 sollten die Deutschen in das westliche Bündnissystem integriert werden. In diesem Zusammenhang entstanden auch Kontakte, die eine Kooperation mit den belgischen Streitkräften auf dem Areal der einstigen NS- Ordensburg Vogelsang vorsah. Deutsche Soldaten sollten auch auf dem neuen Truppenübungsplatz auftreten.
Bereits seit 1957 war die Bundeswehr mit einem kleinen Stab als „Verbindungskommando“ auf dem ehemaligen Gelände des Truppenübungsplatzes Vogelsang und der einstigen NS- Ordensburg stationiert. Dies geht auch aus dem Aktenmaterial hervor, das im Dezember 2007 der „Deutsche Militärische Vertreter“ auf dem Truppenübungsplatz Vogelsang dem Euskirchener Regionalhistoriker Hans-Dieter Arntz überließ. Bereits in dessen News vom 18.12.2007 und auch schon am 28.10.2007 wurde kritisiert, dass die heutige Serviceagentur Vogelsang offenbar nicht an einem Dokumentationszentrum - zur Darstellung der einstigen NS-Ordensburg und Nachkriegszeit - interessiert ist, so dass Oberstleutnant Thomas Enke das gesamte Pressematerial an anderer Stelle sichern wollte. Demzufolge werden nun auf dieser Homepage in unregelmäßigen Abständen Beiträge aus den Presseunterlagen der Bundeswehr publiziert.
Die erste Etappe in der militärischen Präsenz der deutschen Bundeswehr war in der Zeit von1957 bis 1975.
Jedoch schon im Jahre 1969 hatte das Heeresamt erwogen, das „Verbindungskommando“ auf dem Gelände Vogelsang aufzulösen, weil auf dem in der Eifel gelegenem Truppenübungsplatz nur in begrenztem Umfang geübt werden konnte. Hierfür waren die Benutzungskosten zu hoch. Einheiten der Bundeswehr hielten hier nur Schießübungen und kleinere infanteristische Übungen ab. Zum Einsatz von Panzern und Kettenfahrzeugen war der Bundeswehr das Gelände zu zerklüftet. Außerdem war ein Scharfschießen mit Bordkanonen und Geschützen nicht möglich, weil der zur Verfügung stehende Platz kleiner war, als der vorgeschriebene Sicherheitsbereich von 18 Km Abstand.
Im Dezember 1975 berichtete die Regionalpresse vom „Rückzug der Bundeswehr“. Hauptmann Wilhelm Walter und seine Mitarbeiter verabschiedeten sich bei einem Empfang im Verbindungskommando von den militärischen und zivilen Stellen, mit denen sie stetig zu tun hatten. Das waren die Stadt Schleiden und das Forstamt, die belgische Kommandantur Vogelsang, das Verteidigungskreiskommando Düren und das Bezirkskommando Köln.
Das Verbindungskommando, das später als „Der Deutsche Militärische Vertreter“ firmierte, war im Dezember 1957 eingerichtet worden. Hauptmann Schuchardt nahm für 15 Monate die Aufgaben von Höfen aus wahr. Erst im März 1959 wurde die Dienststelle auf die Burg Vogelsang verlegt. Die belgische Kommandantur stellte die Räume in der Vorburg zur Verfügung. Im Juli 1964 übernahm Major Schmidt die deutsche Dienststelle. Als er am 1. Oktober 1970 als Oberstleutnant in den Ruhestand trat, wurde Hauptmann Walter als Nachfolger eingeführt.
Im Rückblick kann gesagt werden, dass bis zum Jahre 1975 durchschnittlich 20 Soldaten und Zivilangestellte die Aufgabe hatten, die Übungen der Bundeswehreinheiten auf dem Truppenübungsplatz Vogelsang vorzubereiten und die Sicherheitsvorschriften zu überwachen. Zu diesen Vorbereitungen gehörte die Einrichtung von Schießbahnen auf den Schießplätzen. Der Journalist Heinz H. Naumann ergänzte hierzu in einem Artikel vom 11. Dezember 1975 (Kölner Stadt-Anzeiger), dass die Schießscheiben unbedingt den Vorschriften der Bundeswehr zu entsprechen hatten, womit es offenbar gelegentlich Probleme gab. Die letzte Dienststelle befand sich im Obergeschoss eines Flügels am „Malakowtor“, der Einfahrt zur Burg. Stilvoll verabschiedeten sich die deutschen Soldaten:
Am Jahresende wird das Verbindungskommando der Bundeswehr auf der Burg Vogelsang aufgelöst, weil die Bundeswehr den Truppenübungsplatz nicht mehr benutzen will. Hauptmann Wilhelm Walter und seine Mitarbeiter verabschieden sich heute bei einem Empfang im Verbindungskommando von den militärischen und zivilen Stellen, mit denen sie ständig zu tun hatten. Das waren die Stadt Schleiden und das Forstamt, die Kommandantur Vogelsang, das Verteidigungskreiskommando Düren und das Bezirkskommando Köln.
Mit Beginn der 90er Jahre und den politischen Neuerungen, die der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme sowie die Wiedervereinigung mit sich brachten, bekam auch die Kooperation zwischen der belgischen Kommandantur auf Burg Vogelsang und der Bundeswehr einen neuen Stellenwert. Der DMV, „Deutscher Militärischer Vertreter“, bereitete den Übergang des langjährigen Truppenübungsplatzes in eine zivile Nutzung vor. Hierüber gibt das 12. Kapitel des neuen Buches Ordensburg Vogelsang – Im Wandel der Zeiten (Aachen 2007) weitere Auskunft:
Belgische Soldaten von Vogelsang und DMV in Mechernich
Deutsche Bundeswehr und Belgisches Militär bereiten die zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Vogelsang vor
Seit dem 5. Dezember 1997 gab es einen strukturellen Wandel in der Repräsentation des belgischen Truppenübungsplatzes Vogelsang, denn seit diesem Zeitpunkt stellte ein kleines deutsches Kommando den Kontakt zum Verteidigungsministerium her. Die „Deutschen Militärischen Vertreter" (DMV) waren Joachim Kocherscheid, danach Oberstleutnant Thomas Enke. Sie kooperierten mit den Belgiern in einer Zeit, in der über die künftige Nutzung der ehemaligen „NS-Ordensburg" nachgedacht wurde. Auch die Einrichtung des Nationalparks (1. Januar 2004) fiel in diese Phase. Unter der Regie des letzten belgischen Kommandanten, LtCol Daniel Piette (2002 bis zum 21.12.2005) wurde die Übergabe des belgischen Truppenübungsplatzes an die Bundesrepublik vorbereitet. Die Aufgaben der Deutschen Bundeswehr stellte Oberstleutnant Joachim Kocherscheid als erster „Deutscher Militärischer Vertreter" (DMV) seinerzeit folgendermaßen dar:
- Kooperation mit der belgischen Kommandantur und dem belgischen Stammpersonal
- Beratung des Kommandanten über Bestimmungen und Zuständigkeiten im deutschen Recht
- Vertretung deutscher militärischer Interessen gegenüber den öffentlichen Dienststellen
- Überwachung der Einhaltung der Verwaltungsvereinbarungen zum Zusatzabkommen zum NATO-Truppenstatut in allen Fragen der Nutzung des Truppenübungsplatzes
- Repräsentation von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr
Der erste Schwerpunkt betraf somit die Aufnahme und Intensivierung der Kommunikation zwischen der belgischen Übungsplatzkommandantur und allen kommunalen Ebenen. In diesem Bereich standen die Deutschen seit 1997 als Verbindungsorgan allen Seiten zur Verfügung, so dass die Verständigung grundsätzlich erleichtert wurde. Aufgebaut wurde seitdem auch der gegenseitige Gedankenaustausch, der in Zeiten der obligatorischen Manöver zum Verständnis der jeweils anderen Seite beitrug. Dies gelang in einem „Kompromiss nach der Formel: Soviel Ausbildungs- und Übungsbetrieb wie nötig — auch vor dem Hintergrund des damaligen Bosnieneinsatzes - und soviel Schutz von Bevölkerung und Natur wie möglich."
Deutsche Bundeswehrsoldaten im Museum des belgischen Truppenübungsplatzes
Im August 2000 übernahm Oberstleutnant Thomas Enke die Leitung des Deutschen Militärischen Vertreters (DMV) auf dem Truppenübungsplatz Vogelsang und nahm gleichzeitig die Funktion des Standortältesten für den Bereich Schleiden ein. Die Dienststelle bestand zur damaligen Zeit zusätzlich aus einem Oberleutnant, einem Hauptfeldwebel, einem Oberfeldwebel, einem Stabsunteroffizier und einem Mannschaftsdienstgrad. Diese militärische Stärke veränderte sich in Laufe der kommenden 5 Jahre nur leicht. Hinzu kamen ein Oberstabsfeldwebel sowie weitere Mannschaftsdienstgrade, in Spitzenzeiten waren bis zu 6 Gefreite, Obergefreite oder Hauptgefreite beim DMV zu finden. Hinzu kam eine Zivilangestellte. Für den Außenstehenden war die Tätigkeit des DMV unauffällig und medienmäßig nicht spektakulär. Dennoch ist diese Phase der Vorbereitung auf die zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes Vogelsang bedeutsam. Die Bundeswehr machte in dieser Zeit konkrete Vorschläge, um die „Konversion" des belgischen Truppenübungsplatzes sinnvoll planen zu können. Dennoch gab es hier Enttäuschungen, weil manche Projekte nicht realisiert wurden: ,Keine Archivierung historisch wichtiger Dokumente, keine Denkmalpflege, keine Fähre über den Urftsee oder neue Wege auf der Burgseite der Urft - von der Mauer der Talsperre zur Burg Vogelsang, kein Freibad auf der Insel Krummenauel."
Oberstleutnant Thomas Enke, Leiter des DMV (Deutscher Militärischer Vertreter) und der belgische CmdCpt Malaise
Erfolgreich war die Kooperation des deutschen Stabes mit dem Naturschützer Volker Hoffmann in der Zielsetzung eines Nationalparks. Es gab unzählige Führungen für den BUND, den Regierungspräsidenten von Köln, den Staatssekretär vom Düsseldorfer Umweltministerium und vielen anderen Repräsentanten. Mit Geländewagen ging es zu den schützenswerten Teilen des Truppenübungsplatzes und zu den bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Insofern war die Bundeswehr in dieser Phase der Vorbereitung auf eine zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes stark involviert.
Volker Hoffmann vom Förderverein Nationalpark und Dr. Bärbel Höhn, Umweltministerin von NRW,
beim letzten „Tag der Offenen Tür“ auf der Burg Vogelsang (2004)
Immer noch lag die Hauptaufgabe des DMV in der Sicherung und Verhinderung von lokalen Manöverschäden sowie in der weiter ausgebauten Kontaktpflege zu den umliegenden Gemeinden und zivilen Einrichtungen. Zu einer anderen Aufgabe gehörten Kontrollfahrten im Gefahrenbereich um den Truppenübungsplatz herum, Mitarbeit beim Anlegen und Durchführen von Übungen sowie die Überwachung der Einhaltung von deutschen Gesetzen und Verordnungen.
Eine Besonderheit in der ländlich strukturierten Region war einst die Sperrung des Truppenübungsplatzes bei der Gefahr der aufgetretenen Maul- und Klauenseuche. Die gesamte Anlage musste für längere Zeit nicht nur für die Soldaten, sondern auch am Wochenende für die zivile Bevölkerung gesperrt werden. Besonders in dieser brisanten Situation konnten die Deutschen den Belgiern hilfreich zur Seite stehen, da der Unmut der Bauern, aber auch Erholungssuchenden durchaus verständlich war. Es waren nämlich gewisse Zufahrtswege und Straßen, aber auch die Wanderwege gesperrt worden. Die Deutsche Militärische Vertretung hatte jedoch gelegentlich den Eindruck, dass das notwendige Verständnis bei der Bevölkerung nicht immer vorhanden war. Die Sperrung sollte gleichzeitig als notwendiger Schutz der reichhaltigen Tierwelt auf dem damaligen Truppenübungsplatz gewertet werden. Vor einigen Jahren konnte man noch nicht wissen, welche Bedeutung der bald eingerichtete Nationalpark Eifel haben sollte.
Verladen der Kfor-Panzer am Höddelbach bei Schleiden |
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Deutsch-belgischer Besuch in der ehemaligen Ordensburg Sonthofen |
Unter Leitung von Oberstleutnant Enke wurden nebenbei auch Übungsvorhaben für deutsche Truppenteile vorbereitet und betreut, unter anderem für die Technische Schule des Heeres aus Aachen (Feuerwerker-, Fahrschul- und Offizierausbildung), Jagdbombergeschwader aus Nörvenich (Objektschutzbataillon), Reservistenverbände sowie auch für die Bundespolizei.
Soweit es der Dienstplan zuließ, vertiefte das deutsche und belgische Militär die Kooperation z.B. in Form von gemeinsamen Weiterbildungs-Veranstaltungen. Besonderes Interesse fand der Besuch der ehemaligen Ordensburg in Sonthofen. Oberstleutnant Enke vergab mehrere hohe Auszeichnungen an belgische Soldaten, so zum Beispiel das Ehrenkreuz der Bundeswehr an CmdCpt Vinage und die Ehrenmedaille der Bundeswehr an Sgt Schmitz. Beide wurden ausgezeichnet für ihre Verdienste im sozialen Bereich, zum Beispiel für die Unterstützung des Sonderkindergartens in Kall.
Diese Phase der „ Vorbeitung zur Konversion des Truppenübungsplatzes " wurde von der Bundeswehr und der belgische Kommandantur bis Ende 2005 gemeinsam gestaltet. Fortgesetzt wurden die Wohltätigkeitsveranstaltungen, der Ausbau der Wanderwege und die Führung von Schulklassen und anderen Besuchern. Bei einem schweren Unwetter in Kall wurde mit deutsch-belgischer Hilfe ein Altenheim trockengelegt.
Das Interesse der Bevölkerung an dem Truppenübungsplatz war über die Jahre hin sehr groß. Das zeigte sich bei jedem „Tag der Offenen Tür". Beim letzten Male im Jahr 2004 kamen mehr als 20.000 Besucher. Interessant war die Motivation der vielen Besucher, die an den von Belgiern und Deutschen geführten Führungen teilnahmen. Eigentlich gab es nie „rechtslastige Gruppen", sondern eher Schulklassen, militärische Einheiten und spezielle Gruppen mit historischem oder sozialem Hintergrund. Ansonsten wäre die Flut der Anfragen nicht mehr zu bewältigen gewesen. Seit dem Jahr 2003 kamen auch immer mehr Personen, die sich für Umwelt, Natur und Ökologie interessierten. Dies betrachteten die Referenten als den „Beginn vom Nationalpark Eifel". Etwa 10.000 Besucher wurden schon unter der militärischen Verwaltung der ehemaligen Ordensburg pro Jahr durch das Gelände und die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang geführt.
Immer wieder Besuchergruppen. Hier: Oberstufenschüler des Gymnasiums Marienschule Euskirchen (2005)
Eine besondere Beziehung bestand zum Wasserverband. Die Urft-Talsperre und der Obersee lagen mitten im Trappenübungsplatz und bedurften eines besonderen Schutzes, sowohl von der zivilen als auch von der militärischen Seite. Durch militärische und zivile Kontrollen wurde verhindert, dass sich Personen von der Kreisstraße oder den Wegen entfernten, um Blindgänger zu suchen.
In einem Interview lobte Oberstleutnant Enke die lokale Gruppe der deutschen Reservisten. Um die militärischen Aufgaben wahrnehmen zu können, reichte vielfach das Personal des DMV nicht aus. Für die Durchführung von repräsentativen Maßnahmen, zum Beispiel am Volkstrauertag, wurde somit auf Reservisten der Umgebung zurückgegriffen. Nur mit deren Hilfe war es möglich, zum Beispiel am Volkstrauertag gleichzeitig 4 Soldatenfriedhöfe angemessen und würdevoll zu besuchen und den Veranstaltungen beizuwohnen. Im Laufe des Jahres 2004 begann die Auflösung des Truppenübungsplatzes. Es wurde klar, das im Jahr 2005 kein militärischer Übungsbetrieb mehr stattfinden würde. Somit musste das Personal der deutschen und belgischen Dienststellen verringert werden. Die Personalführung der Zivilbediensteten des Truppenübungsplatzes Vogelsang engagierte sich energisch, aber offenbar erfolglos gegen die geplanten Entlassungen.
Lautlos wurde die „Deutsche Militär Vertretung" (DMV) im Herbst 2005 aufgelöst. Ein Teil der belgischen Soldaten ging in den Ruhestand oder kam auf dem benachbarten Truppenübungsplatz Elsenborn unter. Das Material des Truppenübungsplatzes wurde abgebaut und in Belgien weitergenutzt.
Am 1. Januar 2006 begann die Zeit der zivilen Nutzung von Vogelsang. Der inzwischen institutionalisierte „Nationalpark Eifel" und die „Serviceagentur Vogelsang" versuchenseitdem den Anforderungen der vielen Besucher nachzukommen. Es lässt sich aber nicht abstreiten, dass die meisten Besucher hauptsächlich wegen des Nationalparks Eifel und seiner herrlichen Landschaft kommen. Der Aufbau eines Dokumentationszentrums wird immer noch nicht realistisch avisiert, was von vielen Seiten Anlass zur Kritik gibt.
Für den Nationalpark Eifel – und in geringem Maße für die Besichtigung der Burggebäude und die wenigen Ausstellungen, die bisher nichts mit einer Ordensburg zu tun hatten –, zählte man bereits im Jahre 2006 etwa 140.000 Besucher. Was aber die Relikte der einstigen NS-Ordensburg Vogelsang angeht, so gibt es noch viele Diskussionen und immer noch zahlreiche Konzepte für eine endgültige „Konversion des ehemaligen Nato-Truppenübungsplatzes Vogelsang".
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