Im jetzt vorliegenden 6. Band der renommierten Reihe „...und es gibt sie doch!“ - erschienen im fe-medienverlag, Kissleg - möchte Herausgeber Klaus-Peter Vosen der gelegentlich negativen Medienberichterstattung über „priesterliches und bischöfliches Versagen“ widersprechen. Er kritisiert die mediale Ansicht, dass es eigentlich „das glaubwürdige priesterliche Lebenszeugnis kaum mehr gäbe“. Erneut legt er eine Sammlung priesterlicher Charakterbilder aus dem Bereich des Erzbistums KÖLN vor. „Die hier porträtierten Geistlichen stehen in guter Erinnerung“.
Somit werden auch im neuen „PRIESTERBUCH“ bedeutende theologische Biografien publiziert, die wahrscheinlich ansonsten einer größeren Leserschaft vorenthalten worden wären. Wie bereits in den vergangenen Jahren hatte ich die Ehre, diesbezügliche Beiträge aus dem Raum der Voreifel beisteuern zu dürfen. Vgl.:
2016, Band 4: Im Leben bescheiden und zurückhaltend, aber posthum gewürdigt als Pazifist, Widerstandskämpfer und Judenretter: Dechant Joseph Emonds, S. 33 - 41.
2017, Band 5: „Er scheute sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen“: Dechant Heinrich Althausen, S. 13 – 20.
2018, Band 6: …damit keiner verloren gehe, sondern wir alle selig werden“: Kaplan Theodor Kellermann. S. 113 - 119.
Im neu erschienenen Band 6 (S. 113 -119) würdige ich den bei einem Bombenangriff umgekommenen Kaplan Theodor Kellermann (1911-1945), nach dem in der Kreisstadt Euskirchen schon längst eine Straße und Realschule benannt wurde. Unvergessen ist seine lebensrettende Tätigkeit am Ende des Zweiten Weltkrieges.
1984 und dann wieder im Jahre 2007 wies ich bereits auf diesen jungen Kaplan hin, der als ein überzeugendes Beispiel gelungener priesterlicher Existenz gelten kann und zumindest noch heute so im Kreis Euskirchen gewürdigt wird.
Auf Seite 452 ff. meines Buches Kriegsende 1944/45 zwischen Ardennen und Rhein (1984) und ebenfalls dort unter der Überschrift „Kriegsweihnacht 1944 in Euskirchen: Die Botschaft von Kaplan Kellermann“ (S.454 f.)veröffentlichte ich schon das Wesentliche zum Wirken des jungen Geistlichen. Seinen „Weihnachtsbrief 1944“ findet man auch in meinem Band Kriegsende – Durch die Voreifel zum Rhein (2007, S. 92/93).
Weihnachten 1944 war charakterisiert durch Fliegeralarm und das Bersten detonierender Bomben. Eine Schilderung der Schrecken enthält ein Brief des Kaplans an der Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen, den er am Weihnachtstage an die evakuierten Pfarrangehörigen richtete. Er erinnert an die Stunden der Angst und des Todes sowie die letzten Wochen der Kriegszeit. Wenige Wochen später, am 2. Februar 1945, wurde Theodor Kellermann in Ausübung seiner priesterlichen Pflicht von Granatsplittern getroffen. Am Abend des folgenden Tages erlag er seinen Verletzungen im Ausweichkrankenhaus auf Burg Kirspenich. Die Kaplan-Kellermann-Realschule würdigte den selbstlosen Geistlichen anlässlich seines 100sten Geburtstags in Form einer „erweiterten Biografie“.
Hans-Dieter Arntz: …damit keiner verloren gehe, sondern wir alle selig werden“: Kaplan Theodor Kellermann. In: Klaus-Peter Vosen: ... und es gibt sie doch! 22 weitere Priester und 1 Diakon in guter Erinnerung (fe-medienverlag, Band 6, Kissleg2018, S. 113 – 119.