Der Maler Otto Pankok als Lebensretter im Dritten Reich
Ein Beitrag zur Judenverfolgung in der Eifel

von Hans-Dieter Arntz
Quelle: Eifel-Jahrbuch 2012, S. 71-81
15.01.2012

Da die vielen rassentheoretischen Grundsätze des Nationalsozialismus auch die Kunst reglementierten und die Propaganda nach eigenem Gutdünken entschied, was als „arisch“ oder „entartet“ zu gelten hatte, wurde ein Kunstideal geprägt, das damals dem reichsdeutschen Zeitgeist entsprach. Die Bewertung entsprechender Werke polarisiert noch heute. Jedoch ist es eine Tatsache, dass viele Künstler im Dritten Reich diskriminiert, verfemt oder verfolgt wurden. Zu ihnen gehörte der Maler, Graphiker und Bildhauer Otto Pankok (1893 – 1966), der seit der Nachkriegszeit auch zu den „Landschaftsmalern der Eifel“ gezählt wird.

 

Eifeljahrbuch

 

Als ich vor einigen Jahrzehnten erstmals über diesen Künstler recherchierte, war sein Bezug zur Eifel noch nicht so offenbar, und sein diesbezügliches Schaffen resultierte hauptsächlich aus den Eindrücken der Zeit 1941/42 bis 1946. Der Maler stammte auch nicht aus der Region, sondern wurde in Mülheim an der Ruhr geboren, wirkte hauptsächlich in Düsseldorf sowie in der niederrheinischen Region und starb 1966 in Wesel.

Wertvolle Hinweise und Repros des in Langenfeld lebenden Kunstkenners Günter Goebbels - Mitglied der Otto-Pankok-Gesellschaft und einst Mitglied der erweiterten Vorstandes – bildeten die Grundlage für meine Forschungen über das Schicksal der Juden im Rheinland und führten mich nun auch zu den Themen: Rheinischer Expressionismus, „entartete Kunst“, Berufsverbot und innere Emigration, Judenverfolgung und Fluchthilfe. In diesem Zusammenhang hatte ich mich mit Otto Pankok zu befassen, der aufgrund des ihm aufoktroyierten Arbeitsverbotes durch die Nationalsozialisten in der Eifel eine Zuflucht gesucht hatte.

So konnte ich im Jahre 1990 über diese wichtige Phase seines Lebens berichten, die ihn mit dem Dorf Pesch verband.(1) Seit seiner Eingemeindung im Juli 1969 ist es der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Nettersheim im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen und zählte in den 1940er Jahren etwa 350 Einwohner. In dieser Abgeschiedenheit bewies Otto Pankok sein kollegiales Verhältnis zu ebenfalls verfolgten Künstlern und war an der Rettung einer Jüdin, Brunhilde (Hilde) Barz geb. Stein, beteiligt. Zurzeit überprüft die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, ob Otto Pankok posthum mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet werden kann.

Otto PankokSpätestens seit den 1980er Jahren wuchs auch in der Region das Interesse an dem vielseitigen Künstler Otto Pankok und seinen diesbezüglichen Werken, die ihn allmählich auch zum „Landschaftsmaler der Eifel“ stilisierten. Seitdem gewinnen Ausstellungen (2) und biographische Erweiterungen (3) an Bedeutung. Ein im Jahre 2008 erstellter Dokumentarfilm „Otto Pankok - Der Maler in der Eifel 1942-1946“ des Kronenburger Filmemachers Dietrich Schubert befasst sich mit Pankoks Schaffensperiode im 3. Reich. Die beachtenswerte Realisierung dieses Projektes beleuchtet einen wichtigen Aspekt im Leben des Künstlers, der seinen eigentlichen Schwerpunkt nicht unbedingt in der Eifeldarstellung, sondern besonders in der Stellungnahme zu sozialen und politischen Themen hatte.

Meine ersten Recherchen am Ende der 1980er Jahre konzentrierten sich jedoch weniger auf die künstlerische Arbeit von Otto Pankok, sondern auf die menschliche Leistung eines Verfemten, der dennoch in der Lage war, seinen Malerfreund Mathias Barz und dessen jüdische Ehefrau zu retten. Am Beispiel der Regionalhistorie für die Eifel und Voreifel wollte ich darstellen, wie die im Rheinland wirkenden Maler Otto Pankok (1893-1966) und Mathias Barz (1895-1982) als Vertreter des expressiven Realismus der Verfolgung der Nationalsozialisten ausgesetzt waren und in der Eifel überleben konnten. Wie eng der Zusammenhang zwischen Politik und Kunst wie auch „entartete Kunst“ und „Judenverfolgung“ werden konnte, wird aus einem Rückblick ersichtlich:

Das Eifel-Ardennen-Gebiet mit seinen unwirtlichen Hochebenen und vielen Tälern hätte sich eigentlich dazu angeboten, NS-Verfolgte und ganz besonders Juden zu verstecken. Es mangelte jedoch meist an tatkräftigen Helfern. Und dennoch wurden nach dem Kriege Menschen bekannt, die Verfolgten Unter­schlupf gewährten, obwohl ihnen bei Entdeckung drakonische Strafen drohten. In diesem Zusammenhang müssen Otto Pankok sowie der engagierte Eifeldechant Joseph Emonds (1898-1975) (4) aus Kirchheim bei Euskirchen genannt werden. Beide waren an der Rettung der Jüdin Hilde Barz und deren „arischen“ Ehemann Mathias Barz beteiligt. Der Fernsehfilm „Der 20. Juli“ (Sendung des WDR vom 20.07.1961) und dessen Wiederholung mit dem Titel „Von der Gestapo gejagt“ (Sendung vom 20.07.1964) berichteten von der Rettungsaktion und zeigten sehr informative Einstellungen auch mit Dechant Emonds und dem Ehepaar Barz.

Hierzu schrieb am 25. Juli 1961 Prof. Otto Pankok, wohnhaft im Haus Esselt, Brünen bei Wesel, seinem Freund Prof. Berto Perotti (5) in Verona:

„ Wir haben für das Fernsehen einen Film gedreht. Er lief am 20. Juli, an dem Tag des Aufstandes gegen Hitler, wo von Stauffenberg die Bombe explodieren ließ. Wir drehten die Flucht von Mathias Barz, um zu zeigen, wie es damals zuging und dass sich immer noch einige fanden, die ihm bis Kriegsende weiterhalfen. Hulda, ich, Pfarrer Emonds... und das Ehepaar Barz, alle waren vor der Kamera. Die es gesehen haben, waren von der Sache sehr ergriffen. Die ganze Sache konnte in 2 Tagen gedreht werden, da ich dem Regisseur genau angegeben habe, wohin er zu gehen und zu arbeiten hatte.“ (6)

Auch Hulda Pankok erinnerte sich in ihrem Hörbuch „Aus meinem Leben mit Otto Pankok“ (7), wie sehr das Ehepaar Barz auch später im Versteck des Kirchheimer Pfarrhauses gefährdet war. Im Dezember 1944 logierten dort einige Gestapobeamte in der Parterre, und Joseph Emonds hätte sich später schmunzelnd daran erinnert, dass er die Essensreste der Verfolger den versteckten Verfolgten aushändigen konnte: „Und was die Gestapo an Schinken und Wurst in den Mülleimer fortwarf, davon lebten die Barz.“

Otto Pankok in der Eifel

Der bekannte Maler Otto Pankok - nach dem 2. Weltkrieg Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf – brachte schon unmittelbar nach der „Machtergreifung" der Nationalsozialisten Mut und Kraft auf, sich dem Regime auf seine Weise zu widersetzen. Bereits damals gehörte der Künstler zu den Arrivierten der deutschen Kunstszene. „Mit der Gabe des Seherischen erkannte er aus seiner Sicht den apokalyptischen Charakter des beginnenden `Tausendjährigen Rei­ches´. Kraftvoll und unbeugsam überwand er die Gefahren innerer Emigration und tödlicher Resignation.“

Besonders mit seinem monumentalen Kunstwerk „Die Passion Christi“ ging er in die Offensive, musste aber noch nicht sofort mit der Verfolgung rechnen. In 60 großformatigen Kohlebildern seines Zyklus „Passion" stellte er der Welt die „Sünde in monumentalster Gestalt" vor Augen und bekämpfte die Gewalt mit der Gewaltlosigkeit seiner künstlerischen Mittel. „ Unter dem Eindruck der Wirklichkeit ... stellt Pankok die Passion Christi in die Gegenwart, die Bilder sind seine Stellungnahme am Zeitgeschehen. Es sind die Zigeuner, die für Pankok das Symbol der Freiheit und Lebensfreude darstellen, die rassisch verfolgten Juden und seine gefolterten Freunde, die er in den Szenen vom Leben und Tod Christi einbringt. Den Folterknechten gibt er dabei arische Züge.“ (8)Wer aber Augen hatte zu sehen, der entdeckte, was Pankok ausdrücken wollte.

Für seine „Passion" suchte er spezielle Motive und Gesichter. Die Unterdrückten und Ausgestoßenen in seinen Bildern waren befreundete Zigeuner vom armseligen „Heine­feld" am Rande von Düsseldorf. In einer damaligen „Asozialensiedlung“ setzten sie ihre Wägelchen auf den Boden, montierten die Räder ab. Nun galten sie als sesshaft und erhielten Stempelgeld. Hier, zwischen den Entrechteten lebend, schaffte Otto Pankok seine faszinierenden Passionsbilder. Bald standen seine „Modelle" als „asoziale Ele­mente" unter dem Zugriff der faschistischen Herrenmenschen. Seine weinende Maria, die kleine Zigeunerin Ringela, kam bald in Auschwitz um. Sein Petrus war ein alter Russe, ein menschliches Strandgut aus dem 1. Weltkrieg, angeschwemmt auf dem verwahrlosten Munitionsdepot „Heinefeld“.

Mit solchen Motiven und „Modellen“ wollte sich Otto Pankok für Entrech­tete, Gefolterte, Verfolgte und Geknechtete einsetzen, und mit dieser Variante des Widerstandes ging er provokativ in die Öffentlichkeit.

Die ersten Bilder des Zyklus „Passion“ reichte Otto Pankok für die erste große Kunstausstellung unter der Verantwortung der Nationalsozialisten „Westfront 1933“ in Essen ein. Die Veranstalter wollten einen Einblick in das künstlerische Schaffen des Rheinlandes und Westfalen geben. Die Arbeiten von Otto Pankok durchliefen erfolgreich zahlreiche kritische Jurystellen, obwohl dann jedoch einige von ihnen kurz vor der Ausstellung entfernt wurden. Offenbar war sein künstlerischer Aufschrei gegen die Macht der Mächtigen doch nicht ungehört geblieben. Der Künstler wurde angehal­ten, sie durch unverfängliche Blumenstücke und Landschaften zu ersetzen. Empört wandte er sich in einem Protestschreiben an Reichsleiter Alfred Rosenberg, den Chef­ideologen der NSDAP:

„Auf Befehl des Herrn Dr. Eckart wurden meine folgenden Bilder aus der Ausstel­lung entfernt: 1. Einzug in Jerusalem, 2. Christus in Gethsemane, 3. Christus wird gegeißelt, 4. Kreuzabnahme, 5. Pietá.

Dieses Vorgehen gegen meine aus reinem Herzen entstandenen Werke könnte ein Vergehen gegen einen Maler sein. Es ist aber mehr. Ich bin mir mit allen Menschen, die meinen Zyklus sahen, bewusst, dass in diesen Bildern eine Tradition aus der reinsten und schönsten Vergangenheit wieder auflebt. Wenn diese meine Bilder das Licht des Tages scheuen müssen, dann muss auch die große Vergangen­heit ausgelöscht werden, dann muss das Volk vor Cranach, Dürer, Grünewald und Konrad Witz geschützt werden. Dann sind die Dome und Museen zu schließen …So geschah hier Unrecht und Sünde gegen den Geist der Kunst und gegen das Volk." (9)

Dennoch wurde Otto Pankok noch am 20. Mai 1934 in der Mülheimer Lokalausgabe der „National-Zeitung“ wegen seiner Leistungen hervorgehoben und gelobt. Das sollte sich jedoch bald ändern. In seiner Schrift „Otto Pankok unter Beobachtung der Düsseldorfer Gestapo“ konstatiert Günter Goebbels, dass der Führer des RFSS, Sicherheitsdienst Oberabschnitt West, am 30. Januar 1935 eine Meldung über die Familie Pankok erhielt und daher eine Auskunft über „den Kunstmaler“ haben wollte, „der seine Modelle unter der armen Bevölkerung des Heinefeldes sucht und dort sehr oft anzutreffen ist. Frau Pankok ist Journalistin in leitender Stellung beim `Mittag´. Herr und Frau Pankok sind kommunistisch eingestellt, und es wird die Tochter derselben in diesem Sinne erzogen.“ (10) Erst seit dieser Zeit gibt es Eintragungen in der Gestapoakte über Otto und Hulda Pankok.

In den Akten befindet sich kein schriftliches Malverbot, das zum Beispiel bei Mathias Barz vorliegt. Pankok war vermutlich nicht Mitglied der Reichskulturkammer der bildenden Künste. Daher war seine Beteiligung an Ausstellungen nach November 1933 sehr mutig, wie auch für die Museumsleiter, die seine Werke dennoch ausstellten. Erst nach den Vorgängen um eine avisierte Buchausgabe der „Passion“ (Anfang 1937) war es für ihn, wie auch für die Museen unmöglich geworden, seine Bilder noch zu zeigen.

Die Geheime Staatspolizei obser­vierte nun Otto Pankok und besonders seine künstlerische Aussage. Ihr missfiel seine kompromisslose Entschlossenheit „gegen al­les, was das Leben gemein, sinnlos und eng macht". Jedes Zeichen von Gewalt bestärkte ihn in seiner Haltung; so zum Beispiel eine Atelierdurchsuchung der Gestapo. Seine Ehefrau Hulda, die 46 wechselvolle Jahre an seiner Seite, an der Seite des großen Künstlers, gelebt hatte, berichtete später über die heftige Reak­tion ihres Mannes auf eine Hausdurchsu­chung: „Pankok hatte Ischias und ging am Stock. Er nahm den Stock, schlug auf den Tisch und rief: `Jetzt gerade, Christus!´“.

Otto Pankok Otto Pankok erhielt Malverbot, und seine Bil­der durften nicht mehr ausgestellt wer­den. Seine Ehefrau, als engagierte Journa­listin damals recht bekannt, erhielt Schreib­- und Rundfunkverbot. Es folgte ein wah­res Kesseltreiben gegen das Ehepaar, das häufig den Wohnort wechselte und sogar die Flucht in die Schweiz plante. Mit Hilfe des ansässigen Dichters und Schriftstellers Jakob Kneip (1881-1958) fanden Hulda und Otto Pankok in der Voreifel ein neues Zuhause. Hier wurden sie gelegentlich zur Rettungsstation verfolgter Freunde.

Der damals bekannte deutsche Schriftsteller und Dichter Jakob Kneip (1881 – 1958), der während der NS-Zeit anfangs recht angesehen war, kam öfters zu Lesungen nach Düsseldorf. Er wusste um die Situation von Otto Pankok und machte ihn auf ein einsam gelegenes Haus in Pesch aufmerksam, das aber abgebrannt war.

Pankok zog daher 1941 erst nach Iversheim. Noch vor den Bombentreffern an seinem Haus in Düsseldorf ließen sich Pankoks dann in Pesch nieder. Zunächst wohnten sie bei Familie Butscheid, dann bei Klosters, denen der Künstler sein 1942 angefertigtes Bild „Dorfstraße in Pesch“ schenkte. Es handelt sich hier um eine monogrammierte Kohlezeichnung in der Größe von 995 X 1490 mm.

Otto PankokSchließlich zogen sie in das immer noch nicht ganz fertige Haus eines Steinbruchbesitzers am Ende der Straße `Auf der Hardt´. Es fehlten noch Türen und Fenster. Es gab keinen Estrich, und die Wände waren noch nicht verputzt. Als man einzog, waren immer noch nicht alle Arbeiten beendet. Zahlreiche Möbel waren in einem Saal im Dorf Pesch untergebracht. Das Haus brannte später nochmals ab. In der Straße „Auf der Jücht Nr.17“ ist heute das „Seniorenheim Hildegard“ untergebracht. Pankoks wohnten hier bis 1946. Pesch ist nur wenige Kilometer von Bad Münstereifel und Euskirchen entfernt. Freunde reisten gelegentlich über Köln und die Voreifel an. Pankoks gegenüber lag das Anwesen des bereits erwähnten Schriftstellers und Lyrikers Jakob Kneip, der trotz seiner konservativen und katholischen Haltung für die Nationalso­zialisten kein politischer Gegner war, da seine Wort­wahl und der Inhalt seiner Werke der reichsdeutschen „Blut- und Bodenliteratur" äh­nelten. Erst im Verlaufe der Diktatur kam er aufgrund seiner doch zu christlich angelegten Dichtungen mit dem Propagandaministerium in Konflikt und musste selber in der Eifel Zuflucht suchen. Im Eifeldorf Pesch fand er – einige Monate früher als das Ehepaar Pankok - eine neue Heimat. Seit 1941 wohnte er in der entle­genen Gegend und schrieb dort die Ro­mane wie zum Beispiel „Johanna - Eine Tochter unserer Zeit" und den Erzählband „Licht in der Finsternis“.

In dieser Landschaft am Rande der Eifel wurde er nicht belästigt und galt als unverdächtig. Ohne Probleme konnte er offenbar mit Otto und Hulda Pankok in lockerem Kontakt bleiben. Die Frage, ob er damals irgendetwas von einer Jüdin Hilde Barz wusste, wird von Günter Goebbels folgendermaßen beantwortet: „Pankoks hatten zunächst losen Kontakt zu Kneip. Das Ehepaar Barz kam auf keinen Fall mit ihm in Kontakt, da er später von den NS-Ideen angesteckt wurde oder von ihnen als Heimatschriftsteller vereinnahmt wurde.“(11)

In der Einsamkeit am Fuße der Eifel fühlte sich jedoch der Künstler Pankok isoliert und eingesperrt. Als am 16. Dezember 1944, praktisch vor seiner Haustüre, die Ardennenoffensive begann, schickte er seinem Freund und Malerkollegen Carl Lauterbach (1906-1991) (12) „ein Selbstbildnis mit Mütze“ als „Gruß aus der Hölle“.

Otto PankokKeinem Dorfbewohner von Pesch war bekannt, dass der neue Nachbar Pankok absolutes Mal- und Verkaufsverbot hatte. Doch dieser war weiterhin aktiv: „In Pesch setzt Otto Pankok seine Bilderserie, die sich mit dem `Jüdischen Schicksal´ befasst, fort. Einige Bilder entstehen in der Erinnerung an das Amsterdamer Ghetto, das er mehrfach besucht hatte. Sogar SS-Propagandamaterial verwendet er als Vorlage zu Kohlegemälden und Holzschnitten. Von allen diesen Arbeiten geht eine große Ergriffenheit vom Leidensweg des jüdischen Volkes aus.“(13)

Da er sich aber weiterhin künstlerisch betätigte, hielt sich das Ehepaar bewusst zurück, und so fiel es auch später nicht auf, dass kurz vor Kriegsende ein Pole und ein Russe, die als Fremdarbeiter entflohen waren, in ihrem Kohlenkeller einen vorläufigen Unterschlupf fanden. Wörtlich meine Hulda Pankok hierzu:

„Eines Tages kam ein junger Mann in die Küche und bat um Wasser, und er sprach seltsam. Und ich sagte: `Wo kommen Sie denn her?´ - `Aus Polen´, sagte er. - `Da brauchen Sie bei mir gar nicht so zu tun. Ich liebe Ihren Dichter Reymont.´ Und der Pole guckte mich ganz seltsam an und sagte: `Wo bin ich denn?´- Na, ich sagte ihm: `Ich werde versuchen, Sie auch zu verstecken.´ Man hatte seinen Vater umgebracht und ihn dann in die Todtarmee gesteckt. Da sagte er: `Da ist aber noch ein Russe.´- `Na´, sagte ich, `bringen Sie den auch mit´. Und die haben wir dann versteckt hinter Kohlen. Die sind auch gerettet worden. Das ist einer der schönen Gedanken, die man noch hat.“ (14)

Mathias Barz und seine jüdische Ehefrau auf der Flucht

Otto PankokDer mit Pankok befreundete expressionistische Maler Mathias Barz (1895-1982) und seine jüdische Ehefrau Hilde geb. Stein (1896-1965) fanden ebenfalls in Pesch eine Zuflucht. Beide Ehepaare kannten sich schon seit einigen Jahren, waren aber nicht direkt befreundet. Auch Barz war als Künstler mit Malverbot belegt worden. Mit seiner jüdischen Frau lebte er in einer „privilegierten Mischehe", was ihre vom Rassismus bedrohte Existenz von Jahr zu Jahr mehr gefährdete.

Hilde (Brunhilde) Barz, Tochter von Josef Stein, eines jüdischen Pferdehändlers aus Neuß, und seiner Frau Helene geb. Kaufmann (geb. 1872), hatte unter Louise Dumont 1915/16 in Düsseldorf die Hochschule für Bühnenkunst besucht und war bereits seit ihrer Kindheit mit Mathias Barz befreundet. Am 23. Januar 1929 heirateten sie und zogen in die Apollinarisstraße 17. Die Schauspielerin und der Maler gehörten in diesem Oberbilker Arbeiterviertel zu einem Freundschaftskreis von Künstlern und Intellektuellen.

 

Otto Pankok   Otto Pankok

Die Zurückhaltung der Familie Barz gegen eine Ehe mit einer Jüdin und die allmählich verstärkt einsetzende Kampagnen gegen die Juden verstärkten jedoch seine Hin­wendung zu ihr und dem Judentum. Ein Bild aus dieser Zeit zeigt das „Judenvier­tel in Antwerpen". Noch heute wohnen dort zahlreiche Chassiden, die zu den Frommen der Orthodoxie zählen.

Der Kontakt zu den Künstlern, die der Gruppe „Das Junge Rheinland" angehör­ten, begann seit 1933 gefähr­lich zu werden. Später teilte die Gehei­me Staatspolizei Düsseldorf der Reichs­kammer am 16.12. 1938 mit, dass Ma­thias Barz bis zur Machtübernahme Mit­glied der Antifa gewesen sei und die KPD besonders durch die Herstellung von Bil­dern, Plakaten und Illustrationen unter­stützt habe, die dann von Seiten dieser Partei „für ihre zersetzenden Zwecke Verwendung fanden".

Stets hatte sich Mathias Barz geweigert, sich von seiner jüdischen Ehefrau scheiden zu lassen, die ihrerseits als Schauspielerin und Sängerin seit 1935 keine Engagements mehr erhielt. Mathias und Hilde Barz saßen 1936 für 9 Tage im Gefängnis und wurden danach beschattet. Seit 1939 arbeitete der Maler als Hilfsarbeiter in Düsseldorf, für eine Gärtnerei in der Nähe der Städtischen Krankenanstalten.

Aufgrund der Rassegesetze war Brunhilde Barz gefährdet und in diesem Zusammenhang auch ihr „arischer“ Ehemann. Als die Vorbereitungen zum Holocaust anliefen, wurde auch das Ehepaar Barz in ein „Judenhaus“ einquartiert. Im Spätsommer 1944, als die Alliierten schon längst in Frankreich waren, spitzte sich ihre Situation gefährlich zu. Jetzt waren auch „privilegierte Mischehen“ für die letzten Deportationen vorgesehen.

Für Brunhilde und Mathias Barz begann eine Zeit voller Angst. Sie fühlten sich „wie gehetzte Hunde.“ Barz schrieb später an seinen Freund, den italienischen Dichter Prof. Berto Perotti (1911 – 2005):

„Ich kann Dir von dem Tag, an dem Hildes Mutter abtransportiert wurde, genau berichten. Es war der 23. August 1942. Auch Hilde hätte am 17. September 1944 fort gemusst. Der Maler Levin, einer unserer begabtesten Künstler, wurde eines Tages von Berlin nach Auschwitz gebracht und endete dort in der Gaskammer Dann kam Peter Ludwigs an die Reihe; er starb im Kerker in Düsseldorf. Er war zudem ein fanatischer Widerstandskämpfer und hatte oft Zeichnungen für illegale Plakate geliefert. Auch der Maler Franz Monjau endete auf grausame Weise in Bergen-Belsen, wo er als Halbjude schon im Dezember 1944 interniert wurde. Auch ein Jude, der sich in einer Kneipe in Oberbilk versteckt hatte, wurde entdeckt und auf dem Marktplatz aufgehängt. Wie es um uns damals stand, weißt Du ja: Malverbot und ständige Überwachung durch die Gestapo!

Im Frühjahr 1944 stand uns dieselbe Aussicht bevor wie den rein jüdischen Familien. Zunächst wurden wir aus der Wohnung verwiesen und mit fünf anderen halbjüdischen Familien in eine gemeinsame Unterkunft gesteckt. Man wollte uns auf diese Weise unter strengerer Kontrolle halten. Im September erhielt Hilde den Befehl, sich im Schlachthof zu melden. Es gelang uns, uns zu verstecken. In den letzten acht Monaten wechselten wir von einem Versteck zum anderen. Die längste Zeit, zwei Monate, verbrachten wir bei Otto Pankok in Pesch bei Münstereifel. Im März 1945 kam die Befreiung." (15)

Das Buch von Perotti „Begegnung mit Otto Pankok“ scheint wohl die interessanteste Biographie zu sein, obwohl sie eigentlich keine sein sollte. Hier nannte Perotti kein Datum bezüglich des erwähnten Schreibens von Barz (Seite 32), vermutlich weil es nicht ein einziges Schreiben war und man ein Datum auf einem Brief nicht eindeutig erkennen konnte. Weiterhin gab es Unklarheiten durch die jeweiligen Rückübersetzungen vom Deutschen ins Italienische und wieder umgekehrt. Ferner ist festzustellen, dass Barz im Original das Dorf Pesch nicht erwähnt hat. Dies hat auch Perotti nicht getan. Richtig ist auch nicht, dass Peter Ludwigs im Düsseldorfer Untersuchungsgefängnis an den Folgen von Verhören gestorben sei, sondern an Insulinentzug, da er hochgradig an Zucker litt. Auch der Hinweis von Barz, dass Franz Monjau in Bergen-Belsen umkam, stimmt nicht. Der richtige Todesort war Buchenwald. Obwohl es sich insgesamt nur um Details handelt, ist auch in diesem Fall eine Biographie zu ergänzen.

Die Flucht des Ehepaares Barz begann wohl am 17. September 1944 und endete vorläufig in Pesch. Danach waren beide unter dem Dach des Kirchheimer Pfarrhauses versteckt, ehe sie dann im März 1945 in Düsseldorf in die ersehnte Freiheit kamen. Durch Otto Pankok und den Eifeldechanten Joseph Emonds wurde schlussendlich ihr Leben gerettet. Hulda Pankok erinnerte sich an diese Zeit:

„Wir kamen in ein Haus, das auf dem Berg lag, wo wirklich nur Kaninchen und Füchse hinkamen. Und das war gut für diese Zeit, wo man Menschen lieber nicht sah. Wir wohnten schon zwei Jahre dort, da hörten wir morgens - wir lagen noch im Bett - unsere Namen rufen. Als wir herausschauten, standen draußen der Maler Mathias Barz und seine jüdische Ehefrau. Sie hatten keine Herberge gefunden. Kein Verwandter hatte sie aufgenommen. Die Angehörigen von Hilde waren zudem alle deportiert worden. Die beiden hatten im Heu geschlafen, und anschlie­ßend wussten sie nicht mehr, was sie tun sollten. Da fiel dem armen Barz ein: Pankok wird uns nicht weiterschicken, der nimmt uns auf (…).

Und so kam Barz mit seiner jüdischen Frau zu uns. Es war sehr schwer für Frau Barz, denn sie war Schauspielerin und immer gewöhnt, vor Menschen zu stehen. Nun musste sie immer in einem Zimmer sitzen. Die Türe war fest zu. Eines Tages kamen deutsche Soldaten ins Haus. Nun wurde es für Frau Barz immer schwerer, in einem kleinen Zimmer eingesperrt zu sein (…).
Wir hatten aufgrund der Ardennenoffensive Einquartierung bekommen. Einer der Offiziere sah ein kleines Fensterchen oben auf dem Dach und wollte das Dachzimmerchen auch beschlagnahmen. Gott sei Dank klemmte die Türe, so dass das Malerehepaar für eine sehr kurze Zeit noch sicher war. Irgendetwas musste jetzt passieren. Noch in der Nacht mussten wir beide wegbringen, und zwar zu einem Pfarrer Emonds, der ein wunderbarer Mensch war (…).“ (16)

Ein Fluchthelfer: Eifeldechant Joseph Emonds

Der bereits mehrfach erwähnte Geistliche Joseph Emonds (1893-1975) war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Als Pastor in Kirchheim bei Euskirchen und Dechant des Dekanates Münstereifel hatte er eine ausgezeichnete Reputation bei der Bevölkerung, wurde aber von der Gestapo jahrelang als Widerstandskämpfer observiert. Der Verdacht war durchaus berechtigt, da man heutzutage weiß, dass ihm viele katholische Priester und geflüchtete Juden ihr Leben zu verdanken haben. (17)

 

Otto Pankok   Otto Pankok

 

Etwa seit Ende November/Anfang Dezember 1944 lebten Hilde und Mathias Barz versteckt im Pfarrhauses von Kirchheim. Dechant Emonds gehörte einem Ring von Fluchthelfern an, der sich um „Untergetauchte“ kümmerte. An anderer Stelle wird von den Schwierigkeiten und Gefahren berichtet, die mit der Verfolgung der Jüdin Hilde (Brunhilde) Barz geb. Stein zu tun hatten. Von Dechant Emonds aus wurde das Paar in die Chamisso-Straße in Köln-Ehrenfeld weitergeschleust, wo Susi Hansonis, ein engagiertes Gemeindemitglied, sie für mehrere Wochen unterbrachte.

Mathias Barz erzählte einst seinem Biographen Günter Goebbels, dass er und seine jüdische Frau auf ihrer Flucht in die Eifel manch kritische Situation überstehen mussten:
               
Zu einer sehr frühen Morgenstunde saßen sie mit einigen Anglern in einem Zug, als dieser plötzlich durch die Gestapo kontrolliert wurde. Hilde Barz stellte sich schlafend oder schlief, und die Beamten wa­ren mit den Erklärungen von Mathias Barz, dass seine Frau sehr müde sei und sie auf einer langwierigen Rückreise zu ihrem Wohnort Düsseldorf seien, zufrieden, ohne nach den Papieren von Frau Barz zu fragen und diese zu überprüfen. Nach dem überstandenen Schreck teilten die mitfahrenden Angler ihre Brote und den heißen Kaffee mit ihnen, nachdem sie am vorhergehenden Tag nichts zu essen bekommen hatten.
Günter Goebbels schildert auch, wie die Befreiung des Ehepaares Barz möglich wurde:

Als man kurz vor Kriegsende versuchte, nach Düsseldorf zu gelangen, um sich hier bei befreundeten Familien bis zur Befreiung zu ver­stecken, fand man die Oberkasseler-Brücke durch die Gestapo über­wacht. Herrn Libotte gelang es, Mathias und Hilde Barz, die mit den Papieren seiner Frau, einer kleinen, schlanken Künstlerin, verse­hen wurde, beide über die Brücke zu schleusen. Bei Otto und Alice Himmelreich, dem Hausmeisterehepaar in der Kunsthalle, die durch Bombentreffer teilweise zerstört war, schlüpften sie unter. Die we­nigen Lebensmittel, die in dieser Zeit zur Verfügung standen, mussten nun für vier Personen herhalten. Bei Bombenalarm versteckte man das Ehepaar Barz in den unteren Magazinräumen. Hilde Barz hatte die achtmonatige Flucht sehr mitgenommen und bei Bombenalarm äußerte sie den Wunsch, dass sie nicht mehr so weitermachen könne und sich lieber der Gestapo stellen wolle. Aber die bisher gemeinsam mit ihrem Mann und den Freunden durchstandenen schwierigen Situationen gaben ihr jeweils neuen Mut, und so konnten sie unter vielerlei Entbehrungen und Nöten die Zeit bis zur Befreiung überstehen.“(18)

Das gerettete Künstlerehepaar Barz war es jedoch, das nach dem Kriege dankbar über die Hilfsbereitschaft von Otto Pankok und besonders über den „Eifeldechanten" berichtete. Als Joseph Emonds am 7. Februar 1975 in Kirchheim starb, gehörten nicht nur Mathias und Hilde Barz, sondern auch der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann zu den zurückbleibenden Freunden. Er war mit dem katholischen Priester - seit dessen früherer Tätigkeit in Essen-Steele - freundschaftlich und politisch verbunden.
Darüber, wie das Ehepaar Hilda und Mathias Barz die Nachkriegszeit erlebte, berichtete mir am 18. Dezember 2008 Mrs Sylvia Andrews, eine Nichte von Brunhilde (Hilde/Hilda) Barz geb. Stein, in einem persönlichen Schreiben:

Otto Pankok

„In den 1950er Jahren hatten die einst bekannte Schauspielerin und ihr Ehemann Mathias Barz in Oberkassel/bei Düsseldorf einen Zirkel von Künstlern um sich gesammelt und in der Nachkriegszeit ihr Leben als Bohémiens geführt. Offenbar wollte man ganz bewusst die Folgen der NS-Verfolgung verdrängen. Vieles konnte man jedoch nicht vergessen. Noch vor der ersten Bücherverbrennung in Berlin brannten bereits auf dem Marktplatz in Düsseldorf Bilder und Bücher, darunter das große Anti-Kriegsbild von Mathias Barz. Die jüdische Künstlerin Brunhilde Barz erkrankte bald und hielt sich oft zur Kur in Bad Neuenahr auf. Hier entstand 1956 eine Kohlezeichnung, die Mathias Barz von mir anfertigte."(19)

 

Otto Pankok   Otto Pankok

 

Das Schicksal der beiden „Eifelmaler“ Otto Pankok und Mathias Barz sowie dessen jüdischer Ehefrau hat mich seit mehr als zwei Jahrzehnten bewegt. Schon 1990 wählte ich das Bild „Inferno“ von Mathias Barz als Titelbild für meinen Dokumentationsband „Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet.“ Von diesem ersten Entwurf gibt es nur ein Foto, da es mehrfach übermalt wurde. Mathias Barz malte es nach dem Kriege, als er von dem Schicksal vieler Familienangehöriger hörte. Lange fand es keinen Käufer, so dass mehrere Variationen entstanden. Das endgültige Werk „Inferno“ jedoch wurde 1946 vollendet und 1981 vom Stadtmuseum Düsseldorf angekauft.

 Otto Pankok

 

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1 Hans-Dieter Arntz, Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet, Euskirchen 1990,
 S. 706–712.

2 Vgl. zum Beispiel: Alfons W. Biermann /Hetty Simons-Robischon, Neue Bilder aus der Schneifel, in: Eifel-Jahrbuch 2004, S. 68-73.

3 Vgl. u.a. Conrad-Peter Joist, Landschaftsmaler der Eifel im 20. Jahrhundert, Düren 1997, S.103-117, sowie ders. mit dem Aufsatz: Die Eifel - ein besonderer Ort für Maler im 20. Jahrhundert (Landschaftsmaler im Apotheken-Museum Bad Münstereifel), in: Eifel-Jahrbuch 2008, S. 90-97.

4 Vgl. Hans-Dieter Arntz, Eifeldechant Joseph Emonds, in: Erkelenzer Volkszeitung vom 10.4.1982 sowie ders. Hunderten das Leiden erspart, in Kölner Stadt-Anzeiger, Lokalteil Euskirchen, Ostern 1982.

5 Berto Perotti (1911-2005), italienischer Professor für deutsche Sprache und Literatur. Überzeugter Gegner des Faschismus und Widerstandskämpfer. Freund von Otto Pankok. 1937 fand er in Düsseldorf Kontakt zu ihm und antinazistischen Kreisen, lernte auch den Dichter und Schriftsteller Herbert Eulenberg (1876-1949) und den Theaterleiter und Regisseur Gustav Lindemann (1872-1960) kennen. Er besuchte auch die Ateliers der Maler Peter Ludwigs und Mathias Barz.

6 Kopie des Originalschreibens im Besitz des Verfassers.

7 Hulda Pankok, Aus meinem Leben mit Otto Pankok, Ein Hörbuch, Dehnen-Verlag, Düsseldorf 1977.

8 Günter Goebbels, Otto Pankok unter Beobachtung der Düsseldorfer Gestapo, ausgelöst durch seinen Zyklus "Die Passion" und seine Masurenreise 1934 : betrachteter Zeitraum 1933-1939, Langenfeld 2005, S.2.

9 Zitiert nach Karlheinz Pieroth, Aber die Liebe war größer als die Macht, in: Kirchenzeitung für das Bistum Aachen, Nr. 16, v. 15. 4. 1984.

10 Günter Goebbels, Otto Pankok unter Beobachtung der Düssseldorfer Gestapo, a.a.O., S. 7.

11 Zitiert nach einer Rede von Günter Goebbels am 21. Januar 1988. Der Autor ist im Besitz des kopierten Manuskriptes.

12 Vgl. Wikipedia: Carl Lauterbach - deutscher Maler und Kunstsammler, Mitglied der Gruppen „Das Junge Rheinland“ und „Assoziation revolutionärer bildender Künstler“. Im Kampf gegen die sogenannte „Entartete Kunst“ beschlagnahmten die Deutschen im Düsseldorfer Kunstmuseum 12 sozialkritische Arbeiten von ihm; einige wurden am 11. April 1933 im Zuge einer Bücherverbrennung öffentlich verbrannt, also schon einen Monat vor der gleichnamigen reichsweiten Aktion.

13 Günter Goebbels, Otto Pankok unter Beobachtung der Düsseldorfer Gestapo, a.a.O., S. 17.

14 Hulda Pankok, Aus meinem Leben mit Otto Pankok, a.a.O.

15 Katalogtext von Dr. Wieland Koenig: Mathias Barz. Zum 85. Geburtstag des Künstlers. Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf (10.-19.10. 1980). Der erwähnte Brief wurde veröffent­licht in: Berto Perotti, Begegnung mit Otto Pankok, Düsseldorf 1959, S.32.

16 Zitiert nach der Dokumentation von Günter Goebbels, 40464 Langenfeld, Mathias Barz (30. 8. 1895 in Düsseldorf - 19.10. 1982 in Margraten), August 1987.

17 Vgl. Hans-Dieter Arntz, Dechant Joseph Emonds, Widerstandskämpfer und Fluchthelfer der Juden, in: JUDAICA – Juden in der Voreifel, Euskirchen 1983 (3.Aufl. 1986), S. 456-459 u. S. 531 sowie ders. in: Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet, Euskirchen 1990, S. 712 ff. Weiteres bei Hans-Dieter Arntz, Kriegsende 1944/45 zwischen Ardennen und Rhein, Euskirchen 1984, S. 486 ff. und Internet (1.Februar 2007): http://www.hans-dieter-arntz.de/dechant.html

18 Günter Goebbels, Mathias Barz (30. 8. 1895 in Düsseldorf - 19.10. 1982 in Margraten), August 1987.

19 Schreiben von Mrs Sylvia Andrews (England) vom 14. September 2008 an den Verfasser. Sie ist die Tochter von Anni Stein, der Cousine von Hilde Barz geb. Stein. Zur erwähnten Kohlezeichnung: Vgl. NEWS vom 18. Dezember 2008: http://www.hans-dieter-arntz.de/news2008.html

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