Einleitung
Der aus der Voreifel stammende jüdische Strafverteidiger Alfred Apfel wird meistens mit dem Herausgeber und Chefredakteur der "Weltbühne" Carl von Ossietzky, der am 10.Mai 1932 eine Gefängnisstrafe in Tegel antreten musste und später als KZ-Häftling (!) dank einer internationalen Hilfskampagne für seinen Kampf um die Menschenrechte den Friedensnobelpreis erhielt (1936), in Zusammenhang gebracht.
Der berühmte Demokrat, Jude, Zionist und Menschenrechts-Aktivist gehörte zu den ersten, die unmittelbar nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 in "Schutzhaft" genommen und als prominente "Volksverräter" plakativ von den Nazis gebrandmarkt wurden. Nach seiner Freilassung floh er Anfang Juni 1933, vor einer erneuten Verhaftung gewarnt, nach Frankreich. Daraufhin plakatierte ihn auch der "Illustrierte Volksbeobachter" unverzüglich als "Volksverräter - ausgestoßen aus der deutschen Gesellschaft". Sein Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit wurde damit begründet, dass er, der ja eigentlich nur für die Einhaltung der Menschenrechte kämpfte, "durch sein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verstößt, die deutschen Belange geschädigt hat."