Kriegsende 1945 in Münstereifel
Aus dem Tagebuch von Martin Schumacher

von Hans-Dieter Arntz
(Aus: Jahrbuch des Kreises Euskirchen 1985, Seite 68-77 / Fotos: Archiv H.-D. Arntz)
23.01.2007

Kriege sind in der Regel einschneidende, oft alles verändernde historische Gegebenheiten in der Geschichte der Völker, aber auch im Leben des einzelnen Menschen. Was am Anfang oft mit einem Hurra-Patriotismus begrüßt wurde, endete nachher mit der absoluten Zerstörung von Idealismus und materiellem Besitz. Die Anzahl derjenigen, die den 2. Weltkrieg bewußt erlebt hat, wird allmählich geringer, so daß ein Rückblick auf das Kriegsende 1945 nach 40 Jahren mehr als historische Bedeutung haben muß.

Da Kriegserlebnisse — gelegentlich nostalgisch verbrämt — den Jugendlichen wie Hau-degentum anmuten müssen, können Kriegschroniken in ihrer Nüchternheit mehr aussagen; um so eher dann, wenn sie wertfrei und wissenschaftlich genau verfaßt wurden. Leider sind nur wenige davon im Kreise Euskirchen vorhanden.

Das »Euskirchener Volksblatt« vom 16. 8. 1940 konstatierte unter der Überschrift »Die Stadt Euskirchen legt eine Kriegs-Chronik an«, wie sinnvoll eine solche Aufzeichnung sei, publizierte aber nationalsozialistische Leitlinien, die einer wissenschaftlichen Analyse heute nicht standhalten können. Hauptaufgabe sollte es auch für die Voreifel sein, »den späteren Generationen den Heldenkampf unserer Soldaten und das eiserne Pflichtbewußtsein unserer Heimatfront nachhaltig zu vermitteln . . .«. Eine zeitgemäße Kriegschronik sollte nicht nur ein »tagebuchmäßiges Verzeichnis werden, sondern ein Werk sein, das einen ewigen Zeitgeist in sich verspüren läßt, in dem in chronologischer Reihenfolge die Ereignisse dieses größten aller Kriege festgehalten werden, so wie sie in der Heimat spürbar geworden sind und so wie die Heimat dazu beigetragen hat, diesen Krieg zu einem Siegeszug deutschen Glaubens und heimatlicher Tat zu machen.«

Mancher mag bis Stalingrad privat den didaktischen Anweisungen nationalsozialistischer Medien gefolgt sein, dann aber enttäuscht aufgehört haben. Sicher sind auch einige sorgsam geführte Chroniken vor dem Einmarsch der Siegermächte verbrannt worden.

Eines der historisch bedeutsamen Dokumente befindet sich heute aber in Bad Münstereifel, im Nachlaß des 1969 verstorbenen Oberstudiendirektors Martin Schumacher. Jahrzehntelang führte der ehemalige Direktor des Sankt-Michael-Gymnasiums und spätere F.D.P.-Nestor der Kurstadt ein Tagebuch, das die wissenschaftliche Qualifikation des Historikers und Philologen beweist. Es soll im nächsten Jahr dem Stadtarchiv überlassen werden.

Das Studium der mehrbändigen Akten provoziert die Frage, wie man sich im 3. Reich, in beruflich profilierter Stellung, zu einer so wertfreien Analyse des Zeitgeschehens befreien konnte. Die beinahe curricularen Anweisungen der Partei, wie eine echte Chronik im 3. Reich zu schreiben wäre, schienen an dem Münstereifeler Oberstudiendirektor vorbeigegangen zu sein. Aus verständlichen Gründen können hier nur die historischen Fakten wiedergegeben werden, die direkten Bezug zum Kriegsende in der kleinen Voreifelstadt haben. An anderer Stelle soll jedoch sehr detailliert auf das Gesamtwerk eingegangen werden.1 Das Kriegsgeschehen seit dem 1. September 1939 wird nur tangierend zum Leben in Münstereifel dargestellt. Einquartierung, Luftschutzübungen, Fliegeralarm, Bezugsscheinpflicht und Krankensammelstelle schienen dem Pädagogen und Heimatforscher wichtiger zu sein. Daß die 6. und 7. Klasse des Sankt-Michael-Gymnasiums nach Gut Vogelsang zur Flachsernte marschieren mußten, weckte Assoziationen zum Alltagsleben der Bevölkerung im 1. Weltkrieg.

                                                                            martin schumacher

Am 6.10.1939 wurde auch Münstereifel erstmals mit dem Kriegsgeschehen konfrontiert, als bei Wachendorf ein französisches Flugzeug zur Landung gezwungen wurde. »Die 4 Insassen wurden gefangengenommen; einer, schwer verwundet, wurde in das hiesige Feldlazarett im Marienheim gebracht; die drei anderen — darunter ein Oberstleutnant eines französischen Generalstabes — im Schloß zu Wachendorf . . .«. Zwei Tage darauf starb der französische Flieger in Münstereifel.

Während am Ende des Krieges überlebende Flieger mißhandelt und sogar getötet wurden,2 achtete man zu Kriegsbeginn noch den Gegner. In dem Tagebuch von Martin Schumacher hieß es hierzu: »Heute Beerdigung des verstorbenen französischen Fliegers auf dem hiesigen Friedhof mit militärischen Ehren. Die ganze Stadt war auf den Beinen. Mensch, Neugierde ist dein Name!«

Während am 13.10.1939 nachmittags gegen 3 Uhr erstmals feindliche Flieger durch die Flak auf dem Radberg bei Rodert vertrieben werden mußten, machte sich der Chronist Gedanken über einen standrechtlich erschossenen Bekannten, der sich angeblich selbst verstümmelt haben sollte und nun in unmittelbarer Nähe des französischen Fliegers begraben wurde. »Nur eine Chrysantheme schmückt den Grabhügel. Von wem? Einem stillen Kameraden . . .?«

Die Entwicklung verlief vom Respekt vor dem Gegner zum Fanatismus einiger »Heimatkämpfer«, die zu Kriegsende in der Voreifel amerikanische Piloten mit der Mistgabel totschlugen und daher im Juni 1945 in Rheinbach durch den Strang hingerichtet wurden.3 Was geschah wohl in den Jahren dazwischen? Wie konnte es zu einer solche Eskalation kommen? Erste Ergebnisse einer diesbezüglichen Untersuchung liegen auch für den heutigen Kreis Euskirchen vor.4

Erst seit 1944 kam der Krieg in jeglichem Ausmaß nach Münstereifel und endete am 7.März 1945. Die Tagebuch-Eintragungen von Martin Schumacher halten die letzte Phase des Untergangs, den die nach Taten dürstenden Nationalsozialisten nie wahrhaben wollten, für die Nachwelt fest:

3.1.1945 Heute Beerdigung der Opfer von Weihnachten. 29 Zivilisten. Die gebliebenen Soldaten, 35 an der Zahl, waren bereits beerdigt. — Gestern um 1 Uhr gingen an verschiedenen Stellen in der Stadt Bomben nieder; ebenso in Rodert, wo 4 Zivilisten und ein Soldat das Leben ließen. — Die Luftschutzkeller sind im Werte gestiegen. Um mehr Ordnung hier zu schaffen, ist seit heute die Belegung so geregelt: Im Felsenkeller am Konvikt: die Zivilisten der Oberstadt bis Markt; im Felsenkeller Hille-brandt ab Markt bis Kapuzinergasse sowie im großen Raum des Felsenkellers von Hoff: die restliche Zivilbevölkerung. Den Rathauskeller hat die Ortskommandantur ganz für sich beschlagnahmt; ebenso keine Zivilisten mehr im Luftschutzkeller der Oberschule. Hier sind untergebracht: Volkssturm, Sanitätskolonne, Soldaten.

10.1.1945 Eine neue Aufgabe für den Volkssturm: Straßen freihalten von Schnee, Vereisungen, zertrümmerten Fahrzeugen usw. Noch andere Aufgaben: Jeden Morgen wünscht diese oder jene Frau Volkssturmmänner zum Aufräumen, dann kommt die Partei mit ihren Wünschen, die Stadtverwaltung mit ihren Forderungen, die Ortskommandantur verlangt usw. usw. So ist der Volkssturm das Kind für alle und für alles. Zur Zeit ist der Chronist Kompanieschreiber der 1. Komp. des Volkssturmes. Man sieht: »Wer immer strebend sich bemüht, . . .«

                                                                            beerdigung

21.1.1945 Sonntag. Gegen 11 Uhr hatte Münstereifel seinen 10. feindlichen Fliegerangriff. Ganz tief rasten die feindlichen Flugzeuge über das Städtchen. Der Häuserblock am Entenmarkt, an der Kettengasse und an der Johan-nisstraße, bisher noch unversehrt, nun auch größtenteils ein Trümmerhaufen. Zum 4. Male traf es die Adolf-Hitler-Straße. Diesmal gingen Treffer in die Häuser links vom Rathaus. Das Restaurant »Ratskeller«, das Haus Zingel restlos zertrümmert, Haus Roth ragt nur noch mit seinen Mauern gen Himmel. Ebenso sind die Häuser gegenüber nur noch Trümmer. Zwei Soldaten lagen tot hier. Das auch hart mitgenommene Rathaus, früher eingebettet zwischen Häusern, ragt jetzt einsam aus den Trümmern heraus. An der Werkbrücke an der Unnaustraße hatte das Lagerhaus des Mühlen besitzers Dürnagel einen schweren Volltreffer erhalten. Die Familie Dürnagel — Herr und Frau Dürnagel, ihr Sohn Jakob, Schüler der 7. Klasse unserer Oberschule, sowie der in der Mühle beschäftigte polnische Kriegsgefangene und dessen Braut — lagen dort unter den Trümmern. An der Nöthener Straße war eine schwere Bombe dicht vor das Haus Maus gefallen: ein gewaltiger Trichter, und doch hatte das Haus kaum gelitten. Bis jetzt % aller Häuser in Münstereifel zertrümmert oder schwer beschädigt.

Vier Tage lang fast nur im Keller. Den Tod immer über sich!
Da befällt einen Stimmung, die Goethe ausdrückt mit den Versen:
Ach, ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust!


                                                                            volkssturm

 

24.1.1945 11. feindlicher Fliegerangriff! Gegen 2 Uhr fallen Bomben ins Schleidtal und am Wasserturm beim Bahnhof; alle aber ins freie Gelände. Es geht dem Feind um die Fahrzeuge. Wo sich nur ein Wagen sehen läßt, da stürzen sie sich wie Habichte darauf. Allenthalben sieht man zertrümmerte Fahrzeuge. Insgesamt werden in den letzten Tagen im Westen mehrere tausend Wagen vernichtet worden sein.

Soldaten unterhalten sich im Luftschutzkeller. Der eine: »Heute wird alles kv. geschrieben; nur der nicht, der mit seinem Kopf unter dem Arm kommt und eine Bescheinigung hat, daß es sein Kopf ist.« Der andere: »Antreten der 200 Mann starken Volkssturmkompanie. Nur ganz wenige sind erschienen, Kompanieführer: ,Wo sind denn all' die Leute?' Antwort: ,Die einen sind zum Konfirmationsunterricht, die andern holen sich ihre Altersrente.« Ridendo vera dicere (Lächelnd die Wahrheit sagen!).

27.1.1945 16.30 Uhr Flieger über Münster-eifel. Aus der Richtung Radberg zischen Bomben über unsere Oberschule. Fenster klirren, der Schnee wird von den Dächern gefegt! In den Luftschutzkeller! Bomben gingen nieder ins Gelände beim Konvikt und beim Heisterbacher Tor. Das Haus des Arztes Dr. Greve erhielt Volltreffer und wurde glatt an die Erde gedrückt; nur ein Trümmerhaufen war noch zu sehen. Unter den Trümmern lagen 3 Schwestern des Konviktes, tot. Als am 1. Weihnachtstag 1944 das Konvikt getroffen wurde, flüchtete der Präses mit 6 Schwestern in das Haus Greve am Kurhaus. Frau Dr. Greve war bereits im November 1944 mit ihren 4 Kindern ins Rechtsrheinische gegangen. (12. Fliegerangriff.)

30.1.1945 In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr Bordwaffenbeschuß. Die feindlichen Flieger nehmen die von der West- zur Ostfront fahrenden Kolonnen unter Beschüß. Gegen Morgen schweres Artilleriefeuer vernehmbar wie vor dem 16. 12. 1944. Der Feind scheint wieder auf deutschem Reichsgebiet zu stehen. — Die Feldpost verläßt unsere Oberschule. Die Ortskommandantur nimmt die Aula für sich in Beschlag. Gäste: 2 Generale in der Schule; man fühlt, es stehen große Entscheidungen bevor. Im Osten drängt der Russe unaufhaltsam näher an Berlin heran. Die Rundstedtsche Offensive im Westen hat nicht zum Ziel geführt. Tolle Gerüchte im Umlauf: Der Feind marschiert ein. Jeder Bewohner von Münstereifel hat für 3 Tage Lebensmittel mit in den Luftschutzkeller zu nehmen, so soll eine Anordnung lauten.

3.2.1945 Wie vor zwei Monaten Nacht auf Nacht Militärkolonnen, Panzerwagen usw. durch unser Städtchen zur Westfront rollten, so kehren sie jetzt Nacht für Nacht zurück in Richtung Osten. Mit dem Unterschied, daß Münstereifel damals noch fast ganz von der Kriegsfurie verschont war, während es heute zu 70 % in Trümmern liegt. Mit dem Unterschied, daß das deutsche Volk damals noch von einem Erfolg der Rundstedtschen Offensive im Westen träumte, während heute im Osten die Russen in 20 Tagen mehr als 400 km vorgerückt sind und vor den Städten Breslau, Glogau, Frankfurt, Küstrin und Stettin an der Oder stehen.

Tauwetter und Regen! Von oben dringt Wasser in die Häuser und von unten. Auf dem Speicher das Wasser abfangen, aus dem Keller das Wasser heraufschleppen, in den Luftschutzkeller: das ist des Tages Lauf.

7.2.1945 In der letzten Nacht schweres Artilleriefeuer von der Westfront. Der Feind steht vor Schleiden-Gemünd. Die Städtchen liegen unter amerikanischem Feuer. Nur 30 km etwa ist Schieiden von Münstereifel entfernt. Der Volkssturm hat ab morgen auf den Höhen an den Nöthener Tannen und am Weißen Stein Doppelposten zu stellen, die Feindnäherung, Panzerdurchbruch oder Luftlandung auf der Ortsgruppendienststelle im oberen Luftschutzkeller des Badehofes zu melden haben. Die Münster-eifeler Bevölkerung, wenigstens in der größten Mehrheit, erwartet ruhig und gefaßt den feindlichen Einmarsch. Kaum hört man Leute, die gewillt sind, Haus und Hof zu verlassen; alle wissen zu gut, daß vielen unseren Soldaten das 7. Gebot nicht mehr bekannt ist.

10.2.1945 Die Unruhe unten im Badehof steigt. Heute morgen von dort Befehl, die 1. Kompanie des Volkssturms ist zu kasernieren. Ein Zug davon soll in der Oberschule untergebracht werden (Sofortzug). Diese Leute sollen täglich 5 Stunden exerzieren, 5 Stunden Rundumbefestigungen weiter ausbauen. Ein zweiter Zug soll unten im Badehof untergebracht werden (Alarmzug).

Heute wieder Hülloch von feindlichen Fliegern angegriffen. Vor 10 Tagen war ein feindlicher Funkspruch aufgefangen worden, der besagte, daß Hülloch als Hauptquartier des Generalfeldmarschalls Model anzugreifen ist. Das Jagdhaus (Haniel) und die Försterwohnungen wurden zertrümmert. 16 Soldaten tot, 30 schwer verwundet; Model heil davongekommen.

13.2.1945 Vergangene Nacht gegen 1.42 Uhr wurde wohl ganz Münstereifel aus dem Schlafe aufgeschreckt. Eine mißratene V1 kollerte über die Dächer der Häuser. Man glaubte, der leibhaftige Satan fahre durch die Lüfte und suche seine Opfer. V 1 verdient wirklich den Namen »Eifelschreck«.

14.2.1945 Volkssturm 1. Aufgebot ist seit dem 12. Februar aufgerufen. Unten im Badehof nennt man sich seit gestern »Bataillons-Ge-fechtsstand«. Immer martialischer!!

15.2.1945 V 1 heute morgen 8 Uhr zum erstenmal in der Luft in Richtung von Norden nach Süden gesehen: regelrechte Form eines Flugzeuges, am hinteren Teil starke Flammen. Wer nicht wußte, was es war, mußte wirklich an den leibhaftigen Satan denken, der durch die Lüfte saust. — In der vergangenen Nacht haben feindliche Flugzeuge ganze Ballen Flugblätter über Münstereifel abgeworfen. — Frühlingswetter!

17.2.1945 Probealarm! Welche Aufregung an gewissen Orten! Und nun erst wirklicher Alarm?

19.2.1945 13.15 Uhr: 13. Fliegerangriff auf Münstereifel. Bomben fielen in der Otterbach, am Bahnhof und in der Wertherstraße, im Wohnviertel um die Bäckerei Pauli. Was die Leute hier seit Weihnachten notdürftig in Ordnung gebracht hatten, wurde wieder zerstört. Die Lederfabrik Hoevel erhielt mehrere Treffer. Keine Toten, 4 Verwundete.

20.2.1945 Vom »Gefechtsstand« wird höchster Alarm gemeldet. Man munkelt von einer feindlichen Luftlandung. — Von den 4 Verwundeten zwei gestorben: Jakob Feuser und der Volksschüler Büser, Gerhard.

21.2.1945 In dem häßlichen Einerlei dieses wahnsinnigen Krieges sind es immer wieder Bücher, die einem ein paar glückliche Stunden abends bringen. Wilhelm Schäfers »Die dreizehn Bücher der deutschen Seele«; wie macht dieses Buch einen stolz ob der deutschen Vergangenheit! Und wohin hat man heute dieses herrliche Volk der Dichter und Denker gebracht. Glückliche Stunden durch die Erinnerung an meinen Wanderurlaub in der Alpenwelt beim Lesen und Schauen Steinitzers »Die Bezwinger der Alpen« und »Die Alpen rufen« von Carl O. Koch.

Während ich diese Zeilen schreibe — 23.30 Uhr nachts — springen die Türen auf, klirren die Fenster, fällt Kalk von den Wänden; dabei keine Flieger hier in der Luft. Wahrscheinlich durch Lufterschütterungen infolge schwerer Fliegerangriff in der weiteren Umgebung.

23.2.1945 15.15 Uhr: 14. Fliegerangriff auf Münstereifel. Bomben fielen in der Stadt von der Burg bis zum Friedhof. Das Hauptbild der Zerstörung ist dieses Mal gegenüber dem Bahnhof. Das schöne mit Holzschnitzereien versehene Fachwerkhaus zerstört; in Trümmern das mit Lebensmitteln gefüllt Lagerhaus des Geschäftes Eicks. Alle ringsherum liegenden Häuser mehr oder weniger vernichtet. Der im Hintergrund liegende, bewaldete Bergabhang ist zerhackt; in den Baumästen hängen Fetzen von Ballen Packpapier aus dem Lager Eicks wie große Girlanden. 5 Tote: der Autoschlosser Strick, ein Mann von auswärts (bei Strick beschäftigt) und 3 Soldaten.

26.2.1945 Friedhofswärter: »Was suchen Sie hier auf dem Friedhof?« Antwort: »Ersatzteile für den Volkssturm!«

27.2.1945 Seit mehreren Tagen kommt gegen 3 Uhr nachmittags ein feindliches Fliegergeschwader und wirft einen Bombenteppich über die Umgebung von Rodert. Dem Feind ist wohl verraten worden, daß in den vielen Baracken dort Munition usw. untergebracht ist. Am 24. 2. fielen so mehrere Bomben in die städtische Badeanstalt im Schleidtal. Heute wiederum Alarm! Die Ortskommandantur rückte mit Panzerfäusten usw. gegen den Feind, der bis Tondorf durchgebrochen sein soll. Die Spitzen der Wehrmacht und die »Männer« im Badehof träumen nur noch von Panzerfäusten und Panzersperren. Und die Bevölkerung: ruhig und gefaßt!

28.2.1945 Die Fahne des Volkssturms: Weiß mit der Inschrift: NSV (Nicht schießen! Volkssturm!!)

2.3.1945 Heute morgen der 15. Fliegerangriff auf Münstereifel. Bomben fielen hauptsächlich wieder im Bahnhofsviertel, allerdings meist Blindgänger. Einen Volltreffer erhielt die Mädchenvolksschule. Der Anbau hier, in dem die Feuerwehrgeräte untergebracht waren, wurde ganz zertrümmert.

3.3.1945 Seit gestern kein elektrisches Licht mehr. Das Schlimme ist, daß man nun den Rundfunk nicht mehr hören kann und so nicht weiß, wie die Kriegslage steht. Aus dem Kanonendonner aber weiß man, daß der Feind näher gekommen ist. Auch sonstige Tatsachen sprechen dafür. Alle Panzersperren sind sofort zu besetzen. Sämtliches Vieh wird beschlagnahmt; Volkssturmleute müssen dasselbe nach der Burg Miel bei Rheinbach transportieren. Die Schlächtereikompanie ist abgerückt. Sämtliche ausländischen Arbeiter sollen zusammengezogen und abtransportiert werden. Die meisten aber haben sich in die Wälder geflüchtet. — Der Sofortzug der ersten Volkssturmkompanie hat anzutreten! Räumt man das linke Rheinufer? Die Stimmung im Volk nach wie vor: ruhig und gefaßt! — Meinen Söhnen schrieb ich heute: »Trennung ist unser Los. Wiedersehen unsere Hoffnung!«

Ein sonderbares Schauspiel in der Luft. Nachmittags 5 Uhr: Heller Sonnenschein. In der Luft hoch 3 feurige Kugeln. Bald lösen sie sich auf in Tausende von funkelnden Sternen. Sie kommen immer tiefer. Auf einmal sind die Sterne ein Meer von Flugblättern. Feindliche Flieger haben sie aus hoher Luft abgeworfen, die nun zu Tausenden und abermals Tausenden im Quecken niederflattern: »Frontpost« und »Ei sörrender (I surrender)«.

4.3.1945 Sämtliche Brücken in Richtung Euskirchen müssen durch den Volkssturm durch einen Doppelposten mit Gewehr und Panzerfaust besetzt werden. Die Straßen Euskirchen — und Euskirchen-Bonn sind durch den Feind bereits abgeschnitten. Von Bedeutung sind jetzt die Straßen durchs Schleidtal und über Schuld zur Ahr. — Vorkehrungen sind getroffen zur Sprengung der Stadttore und der militärischen Anlagen in Rodert. — Unten im »Gefechtsstand« rüstet man auch. Vor mehreren Tagen haben bereits zwei Herrn (. . .) mit einem Militärlastwagen ihre Möbel rechtsrheinisch zu ihren Frauen gebracht. In der letzten Nacht haben auch die restlichen Gewaltigen unten ihr Gepäck nach rechtsrheinisch abtransportieren lassen. Den Volkssturmmännern, die die Sachen verladen mußten, hatte man gesagt, es handle sich um Sachen des Volkssturms.

Am 2. 3. zeigt sich der . . . mal wieder von seiner brutalen Seite. Einen alten gebrechlichen Mann, O . . ., der ihm nur die Wahrheit gesagt hatte, mißhandelte er in der gemeinsten Weise durch Faustschläge und Fußtritte und ließ ihn dann in einen kalten Raum des Rathauses einsperren. Am anderen Tag befreite ein ukrainischer Arbeiter ihn aus dem Gefängnis.

Zwangsevakuierungen für Münstereifel angeordnet. Nur die Männer von 16-65 Jahren müssen bleiben. Alle anderen Bewohner sollen fort. Zu Fuß sollen sie durch Wind und Wetter mit Kind und Kegel nach Remagen. Und dann??? Niedergeschlagene Stimmung in der ganzen Stadt. Freiwillig will niemand gehen. Alle wollen lieber bleiben und das Schlimmste ertragen, als in das Ungewisse ziehen und das furchtbare Flüchtlingslos auf der Chaussee erleiden.

5.3.1945 In der vergangenen Nacht, seit abends 21.30 Uhr, zum erstenmal Münstereifel durch feindliche Artillerie beschossen. 1.40 Uhr nachts Großalarm! Um 2.30 Uhr werde ich zum Volkssturm gerufen. Soldaten und Volkssturmmänner — nur wenige V.S.-Männer treten an — besetzen die Panzersperren bei Iversheim, an den Nöthener Tannen und bei Eicherscheid. Man erwartete einen feindlichen Panzervorstoß aus Richtung Euskirchen, der aber nicht erfolgte. Von 4 bis 5 Uhr zusammengesessen mit dem Feldkommandanten, Major Schaufele, seinem Adjutanten Leutnant Krüger und dem V.S.-Kompanieführer Hendrichs (Bierbrauer). An dieser Stelle ein Wort des Dankes an Herrn Major Schaufele, der seit dem 3. Jan. 45 als Feldkommandant von Münstereifel in der Schule einquartiert ist. Verdient gemacht hat er sich um die Oberschule, indem er den »Augiasstall« wieder in Ordnung bringen ließ, verdient gemacht hat er sich um die ganze Stadt dadurch, daß er den Verkehr regelte und jedes Parken von Fahrzeugen innerhalb der Stadt unterdrückte, so daß seit seiner Zeit hier das Stadtinnere kaum noch unter den Fliegerangriffen gelitten hat.

                                   muenstereifeler konvikt

Durch den feindlichen Artilleriebeschuß in der letzten Nacht erhielt das Marienheim, das bis jetzt durch die feindlichen Fliegerangriffe kaum gelitten hatte, einen Treffer. Die Granate war durch die Nordwand in die 1. Etage eingeschlagen. Zum Glück war tags zuvor das Lazarett in Marienheim geräumt und die kranken Zivilisten in den Keller verlegt worden. Im Häuserviertel um das Krankenhaus auch noch weitere Artillerieanschläge.

Nachmittags von 15-18 Uhr der 16. Fliegerangriff auf Münstereifel. 5 Mal warfen die Flieger ihre Bomben ab: in der Gegend des Heisterbachertores, des Kneipphauses, am Radberg und beim Konvikt. In der Nähe des Konviktes wurden das Sägewerk Ohiert und die Hühnerfarm Hendrichs zertrümmert. 12 schwere Trichter in den Wiesen.

Mit Rücksicht auf den feindlichen Artilleriebeschuß haben wir im Keller für 4 Mann Schlafgelegenheit eingerichtet und einen Ofen aufgestellt.

Heute abend hauten die »Gewaltigen« aus dem Badehof ab. Die städtische Verwaltung und die Parteileitung verlegen ihren Sitz nach Hoverath, wenn nicht noch weiter. Kisten voller Lebensmittel, Tabakwaren usw., die den Bürgern gehörten, nahmen sie mit; desgleichen alles Geld der Stadt. Den Stadtrendenten Sehn....... hat der......... unter Androhung des Erschießens die Kassenschlüssel auf dem Krankenbette abverlangt und so alle Gelder der Stadt geräubert. Der Stadtinspektor N...... nannte mir selbst die Summe von 8500 RM Mögen sie! Die Tyrannei hat ein Ende! Der Bürgermeister wird sein Ausreißen begründen, daß ein Verwaltungsbezirk Münstereifel nach dem Evakuierungsbefehl nicht mehr besteht. Aber auch St......hat sein Abhauen als Bataillonsführer des Volksturms zu tarnen versucht. Gegen 4 Uhr nachmittags ließ er an 70 Volkssturmmänner Gestellungsbefehle zur Wehrmacht zum 5.3.45 abends 8 Uhr nach Godesberg austeilen. Ich gehörte auch zu den »Auserwählten«. Damit war der Volkssturm in Münstereifel zerschlagen; St.......konnte jetzt auch als Bataillonsführer Münstereifel verlassen, da es hier keinen Volkssturm mehr gab. Daß die 70 Männer Leute waren, die sich nicht der Gunst der Partei und des 5 Männerkollegiums erfreuten, braucht wohl nicht erwähnt zu werden.

Es war der letzte Fußtritt, den sie ehrbaren Bürgern hier versetzten. Aber in Erkenntnis dieser Tatsache werden sie ebensowenig dem Gestellungsbefehl nachkommen, wie die Frauen, Kinder, Greise dem Evakuierungsbefehl.

6.3.1945 Vergangene Nacht wieder Artillerie-beschuß. »Die Lage ist heute morgen sehr ernst, der Feind steht in Kreuzweingarten,« sagt mir Major Schaufele. Mit seinen Leuten (rund 20 Mann) hatte er die Panzersperren auf den Straßen Münstereifel — Eicherscheid, M'eifel — Nöthener Tannen und M'eifel — Iversheim besetzt. Von dem Volkssturmkom-panieführer Hendrichs erfuhr ich folgendes: »Gestern nachmittag erschien bei Major Schaufele ein Major Röseler. Er verlangte, Münstereifel bis zum äußersten zu verteidigen; »Wieviel Mann haben Sie«, fragte der Generalstäbler Major Schaufele. Schaufele: »Rund 20 Mann.« »Gut, dann sind sämtliche Soldaten in der Stadt und auf den Straßen heranzuziehen sowie der gesamte Volkssturm. Wer ist der Führer des Volkssturmes?« Schaufele: »Hauptmann (. . .)« »Dieser ist sofort nach hier zu befehlen.« (. . .) erschien. Es kam zu einer scharfen Auseinandersetzung zwischen Major Röseler und (. . .), als letzterer erklärte, er könnte den Volkssturm nicht mehr zusammenkriegen, da 70 Mann eben einen Gestellungsbefehl zur Wehrmacht bekommen hätten. »Unsinn! Ihre Gestellungsbefehle sind mir pipe. Der Volkssturm hat anzutreten.« (. . .) mußte die V.S.-Männer antreten lassen und den Männern, die den Gestellungsbefehl bereits in den Händen hatten, sagen lassen, sie hätten sofort anzutreten, ihr Gestellungsbefehl sei erledigt. Aber nur wenige kamen. (. . .) konnte nur mit etwa einem Dutzend Volkssturmmännern die Stellung am Uhlenberg besetzen . . . Um 18 Uhr bei Major Schaufele im Gefechtsstand: Soeben kommt er mit zwei seiner Offiziere von vorne (Panzersperre Münstereifel — Iversheim). Während wir noch plaudern, kommt ein Melder: »Der Feind rückt von Eschweiler über Iversheim vor. Berührung mit dem Feind. Die ersten Verwundeten.« Kurz und knapp gibt der Major seine Befehle. Ich verabschiede mich. »Leben Sie wohl, Herr Major« — »Leben Sie wohl, Herr Direktor! Werden wir uns Wiedersehen???« Während ich diese Zeilen schreibe — abends 10.40 Uhr: schweres Artilleriefeuer. Der Donner der Kanonen rollt durch die Berge, es zischt und pfeift durch die Lüfte, Fenster klirren,Dachschiefer, Steine und Mörtel sausen zur Erde. Ganz Münstereifel in Angst und Schrecken, steht der Feind vor den Toren der Stadt. — Auf dem oberen Schulhof fährt auch eine Granate in den Boden. Krachend fallen die Baumäste zur Erde; auf dem Speicher regnet es Granatsplitter.

7.3.1945 Mittwoch. Es hält einen nicht im Bette. Man spürt es, ein schwerer Tag steht Münstereifel bevor. Ich will zwecks Orientierung der Lage zu Major Schaufele. Er ist fort. Alle Soldaten sind fort. In der Stadt eine unheimliche Ruhe. Was sehe ich, was höre ich? Von den Nöthener Tannen rollen Panzerwagen herunter. Ich eile in die Schule und dann ins Archivzimmer, um Ausschau zu halten. Da — an der Ecke Schulte und gegenüber: eins, zwei, drei, vier amerikanische Soldaten mit schußbereitem Gewehr in der Hand. Es ist 9.30 Uhr. Bald rollt der erste, zweite, dritte und immer mehr Panzerwagen heran. Bald zeigen sich auf den Straßen die ersten Zivilisten, immer mehr finden sich zusammen. Ruhig, gefaßt und froh, daß das Schlimmste nicht eingetreten ist. . . Zwei amerikanische Offiziere verlassen ihren Wagen, gehen in die Jesuitenkirche, nehmen aber beim Eintreten ins Gotteshaus den Helm ab; die Leute stellen es mit Freude fest.

 

                                   besatzung

Die Panzerspitzen der Amerikaner fahren die Werther Straße herunter. — Gegen 3 Uhr nachmittags klopft es an meine Tür. Ein amerikanischer Feldwebel!

»Sind Sie der Direktor der Schule?« — »Jawohl.« Vorsichtig mustert er mich, vorsichtig schaut er sich nach allen Seiten um. Meiner Aufforderung, Platz zu nehmen, kommt er nicht nach. Er fordert mich auf, in der Schule die Türen zu öffnen. Wir gehen zur Schule. Ein zweiter Amerikaner (Walter) gesellt sich hinzu. In die Aula. Alle Betten werden nach Pistolen durchsucht. Dann in die Lehrerbücherei. Im Vorhof stellen sie die Waffen des Volkssturmes fest. In der Lehrerbücherei selber mustern sie fachmännisch die Bücher. »Glänzend, phänomenal, herrliche Bücher!« Aus ihren Zügen schwindet das Vorsichtige des Feindes. Die Bücher überbrücken. Menschen stehen sich plötzlich gegenüber; der eine ist Student der Philologie, der andere auch ein studierter Mann. Athene, die Göttin der Wissenschaften, führt 3 Männer zusammen, die sich eben noch als Feinde gegenüberstanden. Größtes Interesse bringen sie den Klassikern entgegen. Einige Bücher nehmen sie an sich. Einer bietet mir eine Zigarette an. »Danke, ich rauche nicht.« Sie werden darob wieder etwas stutzig. Ein Hitlerbild schlägt der eine entzwei. Zwei Fahnen mit dem Hakenkreuz nehmen sie an sich. Nach Cognac fragen sie. Ich biete ihnen ein Glas Wein an. Sie gehen mit in meine Wohnung, und wir trinken zusammen eine Flasche Mosel. Wir plaudern gemütlich. Sie stellen dann Fragen: »Sind die Parteibonzen fort? Was ist zu halten von dem von Himmler geforderten Partisanenkrieg? Wie ist die Stimmung der Bevölkerung? Wie hat sich der letzte Feldkommandant bei der Vernehmung amerikanischer Gefangener benommen?« Hier war es mir eine Freude, Major Schaufele ein Loblied zu singen. Wo stehen ihre beiden Söhne? Münstereifel lobten sie als schönes Städtchen, meinten aber auch, es sei schlimm mitgenommen. Als sie sich verabschiedeten, war festzustellen: Als Feinde kamen sie mißtrauisch ins Haus, offen als Menschen verließen sie das Haus. Das war meine erste Begegnung mit Amerikanern.

5.30 Uhr nachmittags. Noch immer rollen amerikanische Panzerwagen, Kanonen, Maschinengewehre usw. von der Nöthener Straße durch die Werther Straße rechtsab ins Schleid-tal zum Ahrtal. Überall in den Straßen amerikanische Soldaten. Wo gestern noch deutsche Soldaten den Verkehr regelten, stehen heute Amerikaner, als wenn es schon immer so gewesen wäre. Geschäftig eilen die Zivilisten durch die schlammigen Straßen; denn in den Geschäften werden Lebensmittel, die der Grossist Monheim unten im Badehof noch gelagert hatte, ohne Karten verkauft. Die Zivilbevölkerung darf nur in den Stunden von morgens 8-10 Uhr und nachmittags von 4-5.30 Uhr auf den Straßen sein. Einer von den »Gewaltigen unten« hat schon das Gesetz von Schuld und Sühne erfahren. Amerikanische Soldaten haben die Wohnung des (. . .) ausgeplündert und alles zertrümmert, wie er es im November 1938 in den Judenhäusern getan hatte. Der Tag geht zur Neige. Man kann es noch nicht fassen. Flieger über einem, Kanonendonner in der Ferne: Alles läßt einen ruhig. Überstanden!! Weich ein Gefühl, sich ruhig wieder ins Bett legen zu können. Gott sei gedankt! Maria hat den Mantel ausgebreitet über Münstereifel.


                hinweisschilder

Anmerkungen:

1      Arntz, H.-Dieter: »Kriegsende 1944/45 zwischen Eifel und Erft« (500 Seiten und 300 Fotos). Die Dokumentation erscheint Ende November 1984 im Kumpel-Verlag, Euskirchen.
2      Vergl. u. a. auch Küpper, Heinz: »Simplicius 45«, Köln 1963 sowie Trees, Wolfgang: Krieg ohne Sieg (Schicksale in Europa 1935-1945), Aachen 1978, S. 244 ff.
3      Treese a. a. 0. D. 245/46
4      Arntz, H.-Dieter: »Judaica — Juden in der Voreifel«, 1. u. 2. Auflage Euskirchen 1983, besonders Kapitel 20, S. 187-205

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