„Eheweihen“ und „Braune Hochzeiten“ im Dritten Reich – am Beispiel der NS-Ordensburg Vogelsang

von Hans-Dieter Arntz

Quelle: „Die Braunen Hochzeiten der Burgjunker“ (Kapitel 14 des Buches von Hans-Dieter Arntz: Ordensburg Vogelsang 1934-1945 - Erziehung zur politischen Führung im Dritten Reich (1986), S. 152-161, ISBN 3-935221-69-X; 6., überarbeitete und erweiterte Auflage: Helios, Aachen 2010, ISBN 978-3-86933-018-1
01.08.2015

testAnmerkung:

Die jeweiligen Fußnoten sind dem Buch zu entnehmen.

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NACHTRAG: Rückblick auf die NEWS vom 26. Juli 2015

Unter der Überschrift „Die Braunen Hochzeiten der Burgjunker“ stellte ich in meinem Buch Ordensburg Vogelsang 1934-1945 - Erziehung zur politischen Führung im Dritten Reich (1986) eine Zeremonie dar, die eigentlich eine provokative Ablehnung des Christentums sein sollte:

Fanatische Nationalsozialisten hatten ihre Einstellung und ihr „Deutschtum“ auch bei ganz speziellen Eheschließungen zu beweisen. Auch in der 6. Auflage meines Buches, das sich im Laufe der Jahrzehnte zum Standardwerk entwickelt hat, erfährt man hierüber Details auf den Seiten 152-161. In einer Serie der Aachener Volkszeitung fasste ich diesen Sachverhalt kurz am 21. Juni 1986 zusammen.

 

 

Grundsätzlich galten für Eheschließungen im Dritten Reich die Vorschrift: „Ehen sind sofort zu verbieten, wenn nicht die arische Abstammung der Partner und das gesunde Erbgut garantiert sind“. Die „absolute Ehetauglichkeit der Braut" sowie der „restlose Nachweis der arischen Abstammung beider Ehegatten bis zum festgesetzten Stichtag (1. Januar 1800)" waren unbedingt erforderlich. Den Ablauf der eigentlich wenigen „Braunen Hochzeiten“ schildere ich im 14. Kapitel am Beispiel der „Junker“ von der NS-Ordensburg Vogelsang. Ihn werde ich in den nächsten Tagen auf meiner regionalhistorischen Homepage erscheinen lassen.

Die „Weihe“ anlässlich derartiger Trauungen fanden vor zwei brennenden Opferschalen und einem fahnengeschmückten Tisch im Kreis der Kameraden und Familienangehörigen statt. Feierliche Worte aus Rosenbergs „Mythus des 20. Jahrhunderts", von Nietzsche oder Hitler waren vorgeschrieben. Ein Sprechchor sowie Einzelsprecher unterstrichen das „Deutsche Bekenntnis"....

..... Der Bräutigam reichte der Braut eine Fackel, die dann in einer Opferschale entzündet wurde. Nach dem Wechseln der Ringe wurden von Kameraden Salz und Brot übergeben. Der Brautführer nahm dann dem Bräutigam den Dienstdolch ab und gab ihn der Braut mit dem Hinweis darauf, dass er für ihren ersten Sohn aufzubewahren sei. Ab Ende 1938 wurde auf speziellen Wunsch hin von Kameraden eine weitere Fackel in der Opferschale entzündet und in das Heim des jungen Paares getragen. Dort fachte man dann damit das Herdfeuer an.....

 

Ein inzwischen bekannter gewordener historischer Film stellt eine solche „Braune Hochzeit“ auf der NS-Ordensburg Vogelsang dar. Einige Standbilder möchte ich zur Veranschaulichung beifügen.

Historisch noch bedeutsamer ist jedoch ein Film, der sich zusammenfassend mit der Entstehung der Ordensburg Vogelsang und den damaligen Besuchen und Aktivitäten befasst. Er befindet sich im Besitz des Buchautors und wurde bisher aus besonderen Gründen noch nicht der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Vgl. hierzu:

Filmrollen aus rauchenden Trümmern (Film über die Ordensburg Vogelsang)

Filmdose seinerzeit aus den Kriegstrümmern geborgen

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