Zum Karneval 1933 in Eupen, St. Vith und Malmedy („Was die HEIMATPRESSE“ nach der „Machtergreifung“ in Deutschland schreibt)

von Hans-Dieter Arntz
15.02.2017

Als Ostbelgien oder genauer die belgischen Ostkantone - in den 1920er-Jahren war der Ausdruck „Neubelgien“ gebräuchlich - werden die Gebiete im Osten Belgiens bezeichnet, die 1920 vom Deutschen Reich durch den Versailler Vertrag abgetrennt wurden und deren großteils deutschsprachige Bevölkerung damit zu belgischen Staatsbürgern wurde. Auch Wikipedia legt großen Wert auf die Unterscheidung, dass Ostbelgien nicht mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft verwechselt werden darf, da heute das Gebiet von Waimes und Malmedy zur französischsprachigen Gemeinschaft Belgiens gehört.

Laut Versailler Vertrag fielen die deutschen Gebiete Eupen, St. Vith und Malmedy und ein Teil des Kreises Monschau an Belgien, das intensiv die Wallonisierung des zugesprochenen Gebietes betrieb und das „Deutschtum“ unterdrückte. Daher gab es in dem vom Deutschen Reich losgelösten Gebieten eine revisionistische Bewegung, die die Wiedereingliederung des Gebietes an Deutschland zum Ziel hatte.

Die „Vereinigten Landsmannschaften Eupen-Malmed-Monschau“ und ihr Presseorgan „Echo“ gerieten bald in nationalsozialistisches Fahrwasser. Die Schriftleitung lag in den Händen eines Dr. Werner Wirths in Berlin-Grunewald, Hohenzollerndamm Nr. 137. Es war sicher auch in seinem Sinne, den harmlosen Karneval in den Vordergrund der kulturellen Berichterstattung zu stellen.

In der mir vorliegenden Ausgabe Nr. 3 von „Echo – aus Eupen-Malmedy-Monschau“, im 7. Jahrgang herausgegeben von den „Vereinigten Landsmannschaften Eupen-Melmady-Monschau“,wurde kurz nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ über den Karneval im „von Belgien besetzten Land“ berichtet. Genauer gesagt geht es um die Wiedergabe des Artikels „Staatsstreich in Eupen-Malmedy, St. Vith“, der kurz vorher in der deutschsprachigen, belgischen Zeitung „Malmedyer Landbote“ erschienen war. Angeblich handelt es sich um eine „launige Fastnachtsbetrachtung“ der „Heimatpresse“.

 

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