Wer sich bisher für meine langjährige deutsch-jüdische Versöhnungsarbeit interessiert hat, freut sich vielleicht mit mir über die am 16. September 2015 in Düsseldorf verliehene Auszeichnung.
Über das Copyright der beiden Fotos verfügt der Fotograf Ralph Sondermann aus Langenfeld:
Verleihung des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen durch |
Verdienstorden des Landes für Ehrenamtler aus Euskirchen
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat elf Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Darunter Hans-Dieter Arntz aus Euskirchen. Im Rahmen einer Feierstunde vergab die Ministerpräsidentin diese herausragende Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen und würdigte den Einsatz und die Leistungen aller Ordensträgerinnen und Ordensträger. „Die hier versammelten Ordenskandidatinnen und Ordenskandidaten sind ganz besondere Menschen“, sagte die Ministerpräsidentin. „Sie sind Vorbilder, sie stehen für Werte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz und Zivilcourage.“
Hans-Dieter Arntz zeichnet sich dadurch aus, dass er überaus viel von seiner - und damit unser aller - Geschichte begriffen hat und dass er dies seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue unter Beweis stellt. Seit mittlerweile 40 Jahren richtet er sein ehrenamtliches Engagement auf die regionalhistorische Forschung und vor allem auf die deutsch-israelische und christlich-jüdische Aussöhnung.
Ihm gebührt das besondere Verdienst, mit der wissenschaftlichen Aufbereitung der nationalsozialistischen Zeit im Raum Euskirchen begonnen zu haben. Bereits 1982 erschien das Buch „JUDAICA – Juden in der Voreifel“. Für dieses Werk knüpfte Hans-Dieter Arntz zugleich Kontakte mit Juden in vielen Ländern der Welt. Inzwischen hat er 16 regionalhistorische Werke verfasst, die auch international geschätzt werden.
Fünf Millionen Menschen arbeiten in NRW ehrenamtlich.
Gemeinsame Ehrung (Ausschnitt) |
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Gratulation durch Armin Laschet, CDU-Landtagsfraktionsvorsitzender Oppositionsführer im Landtag Nordrhein-Westfalen |
v.l.n.r . Armin Laschet (CDU-Landtagsfraktionsvorsitzender), Hans-Dieter Arntz, Christian Lindner (Bundesvorsitzender der FDP) |
Gratulation durch den Euskirchener |
Hans-Dieter Arntz im Gespräch mit dem ehemaligen Außenminister Dr. Guido Westerwelle |
Laudatio der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
Vgl. https://land.nrw/de/verleihung-des-landesverdienstordens-am-16-september-2015
Hans-Dieter Arntz
„Was den Menschen auszeichnet, ist nicht, dass er Geschichte hat, sondern dass er etwas von seiner Geschichte begreift.“ hat Carl Friedrich von Weizsäcker einmal formuliert.
Hans-Dieter Arntz zeichnet sich dadurch aus, dass er überaus viel von seiner – und damit unser aller – Geschichte begriffen hat und dass er dies seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue unter Beweis stellt. Seit mittlerweile 40 Jahren richtet er sein ehrenamtliches Engagement auf die regionalhistorische Forschung und vor allem auf die deutsch-israelische und christlich-jüdische Aussöhnung.
Der ehemalige Oberstudienrat, der nicht etwa Geschichte, sondern Politologie, Sozial- und Erziehungswissenschaften studiert hat, interessierte sich schon früh für die jüngere Vergangenheit seiner Wahlheimat. Ihm gebührt das besondere Verdienst, mit der wissenschaftlichen Aufbereitung der nationalsozialistischen Zeit im Raum Euskirchen begonnen zu haben. Bereits 1982 erschien das Buch „JUDAICA – Juden in der Voreifel“. Für dieses Werk knüpfte Hans-Dieter Arntz zugleich Kontakte mit Juden in vielen Ländern der Welt. Inzwischen hat er 16 regionalhistorische Werke verfasst, die auch international geschätzt werden. Hinzu kommen Beiträge in Jahrbüchern und Tageszeitungen. Auch sie sind ein eindrucksvoller Beleg für die Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte.
Hans-Dieter Arntz hat sich insbesondere verdient gemacht durch die unzähligen persönlichen Kontakte zu ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, zu Überlebenden der Konzentrationslager, die früher in der Region gelebt haben. Er hat sie gesucht und gefunden und durch sein Wirken Vertrauen geschaffen. Die von ihm organisierten Treffen mit den damaligen Einwohnern und deren Angehörigen im Raum Euskirchen haben wichtige Signale gesetzt: Ob es persönliche Probleme oder Anliegen waren, etwa die Hilfe beim Rentenantrag, ob es um Familienzusammenführungen oder Wiedersehenstreffen ging – immer war Hans-Dieter Arntz mit großem persönlichem Einsatz zur Stelle. So hat Hans-Dieter Arntz einen ungeheuer wertvollen Beitrag geleistet, Vergangenes zu bewältigen und zu echter Aussöhnung zu finden. Mit einem Kreis von etwa 90 Menschen stand er bereits in den 80er Jahren in Kontakt. Was er von ihnen erfahren hat, ist in seine Publikationen und seine Vorträge eingeflossen.
Auf seine Dokumentationen konnten sich viele Gemeinden auch stützen bei der Installation der sogenannten „Stolpersteine“. Diese Steine erinnern daran, wo einst in der Nachbarschaft Juden gewohnt haben, bevor sie Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden. Auf die Empfehlungen von Hans-Dieter Arntz wurden überdies Straßen umbenannt, Mahnmale errichtet und jüdische Friedhöfe und vergessene Synagogen erhalten und gepflegt.
Bei alldem war und ist es das Anliegen von Hans-Dieter Arntz, die Menschen immer wieder zu sensibilisieren, gegen das Vergessen anzukämpfen und Aussöhnung zu praktizieren.
Und da es alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist, will ich an dieser Stelle erwähnen: Hinter der Anregung, Ihnen, lieber Hans-Dieter Arntz, für Ihr Lebenswerk den Verdienstorden des Landes zu verleihen, stehen 26 jüdische Antragsstellerinnen und Antragsteller, die heute auf verschiedenen Kontinenten leben. Es sind Überlebende von Auschwitz, Theresienstadt und Bergen-Belsen sowie jüdische Zeitzeugen und deren Angehörige.
Wenn es noch eines weiteren Beweises Ihrer so erfolgreichen deutsch-jüdischen Versöhnungsarbeit bedurft hätte: Hiermit ist er auf das Eindrucksvollste erbracht!
Ich freue mich, sehr geehrter Herr Arntz, Sie heute mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszuzeichnen."
Blickpunkt am Sonntag, Teil Euskirchen, vom 20. September 2015
Euskirchener Wochenspiegel vom 30. September 2015
03.11.2015
Auszeichnung für Versöhnungsarbeit
Die Website haGalil ist eine deutschsprachige Website, die nach eigenen Angaben das „größte jüdische Online-Magazin in deutscher Sprache“ mit etwa 200.000 Zugriffen täglich (März 2010) ist. Am 18. Oktober teilte sie ihren Lesern mit, dass meine 40-jährige Versöhnungsarbeit mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen gewürdigt wurde.
Auszeichnung für Versöhnungsarbeit
TLV-01, 18. Oktober 2015 – 8 Heshvan 5776
Am 16. September zeichnete Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft 11 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes aus. Im Rahmen einer Feierstunde in der Villa Horion in Düsseldorf vergab die Ministerpräsidentin diese herausragende Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen und würdigte den Einsatz und die Leistungen aller Ordensträgerinnen und Ordensträger. „Die hier versammelten Ordenskandidatinnen und Ordenskandidaten sind ganz besondere Menschen“, sagte die Ministerpräsidentin. „Sie sind Vorbilder, sie stehen für Werte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz und Zivilcourage“…
Unter den Ausgezeichneten war auch Hans-Dieter Arntz aus Euskirchen, über dessen Arbeit haGalil bereits mehrfach berichtet hat. Vgl.
http://buecher.hagalil.com/2012/09/arntz-3/
http://buecher.hagalil.com/2008/11/arntz-2/
Staatskanzlei NRW / R. Sondermann |
Aus der Laudatio der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft:
„Hans-Dieter Arntz zeichnet sich dadurch aus, dass er überaus viel von seiner – und damit unser aller – Geschichte begriffen hat und dass er dies seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue unter Beweis stellt. Seit mittlerweile 40 Jahren richtet er sein ehrenamtliches Engagement auf die regionalhistorische Forschung und vor allem auf die deutsch-israelische und christlich-jüdische Aussöhnung.
Der ehemalige Oberstudienrat, der nicht etwa Geschichte, sondern Politologie, Sozial- und Erziehungswissenschaften studiert hat, interessierte sich schon früh für die jüngere Vergangenheit seiner Wahlheimat. Ihm gebührt das besondere Verdienst, mit der wissenschaftlichen Aufbereitung der nationalsozialistischen Zeit im Raum Euskirchen begonnen zu haben. Bereits 1982 erschien das Buch „JUDAICA – Juden in der Voreifel“. Für dieses Werk knüpfte Hans-Dieter Arntz zugleich Kontakte mit Juden in vielen Ländern der Welt. Inzwischen hat er 16 regionalhistorische Werke verfasst, die auch international geschätzt werden. Hinzu kommen Beiträge in Jahrbüchern und Tageszeitungen. Auch sie sind ein eindrucksvoller Beleg für die Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte.
Hans-Dieter Arntz hat sich insbesondere verdient gemacht durch die unzähligen persönlichen Kontakte zu ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, zu Überlebenden der Konzentrationslager, die früher in der Region gelebt haben. Er hat sie gesucht und gefunden und durch sein Wirken Vertrauen geschaffen. Die von ihm organisierten Treffen mit den damaligen Einwohnern und deren Angehörigen im Raum Euskirchen haben wichtige Signale gesetzt: Ob es persönliche Probleme oder Anliegen waren, etwa die Hilfe beim Rentenantrag, ob es um Familienzusammenführungen oder Wiedersehenstreffen ging – immer war Hans-Dieter Arntz mit großem persönlichem Einsatz zur Stelle. So hat Hans-Dieter Arntz einen ungeheuer wertvollen Beitrag geleistet, Vergangenes zu bewältigen und zu echter Aussöhnung zu finden. Mit einem Kreis von etwa 90 Menschen stand er bereits in den 80er Jahren in Kontakt. Was er von ihnen erfahren hat, ist in seine Publikationen und seine Vorträge eingeflossen. (…)
Bei alldem war und ist es das Anliegen von Hans-Dieter Arntz, die Menschen immer wieder zu sensibilisieren, gegen das Vergessen anzukämpfen und Aussöhnung zu praktizieren.Und da es alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist, will ich an dieser Stelle erwähnen: Hinter der Anregung, Ihnen, lieber Hans-Dieter Arntz, für Ihr Lebenswerk den Verdienstorden des Landes zu verleihen, stehen 26 jüdische Antragsstellerinnen und Antragsteller, die heute auf verschiedenen Kontinenten leben. Es sind Überlebende von Auschwitz, Theresienstadt und Bergen-Belsen sowie jüdische Zeitzeugen und deren Angehörige.
Wenn es noch eines weiteren Beweises Ihrer so erfolgreichen deutsch-jüdischen Versöhnungsarbeit bedurft hätte: Hiermit ist er auf das Eindrucksvollste erbracht!“
Jahrbuch des Kreises Euskirchen 2017, S. 94/95,
erschienen am 3. November 2016